Wenn Sie nächstes Mal mit dem Flugzeug unterwegs sind, sollten Sie Ihren Boarding-Pass unter die Lupe nehmen. Denn ein Code könnte Probleme bereiten.
Die meisten würdigen dem Boarding-Pass, den man am Schalter ausgehändigt bekommt, keine große Aufmerksamkeit. Schließlich dient er nur dem Zweck, das Flugzeug betreten zu dürfen. Dabei sollten Sie durchaus das Dokument einmal genauer betrachten - ein Code könnte bei der Einreise in die USA Probleme verursachen.
SSSS: Dieser Code auf dem Boarding-Pass führt zu Problemen bei der USA-Reise
Es geht um die Buchstabenkombination "SSSS" auf der Karte, welches bei den Kontrollen zu einem ausführlichen Sicherheitscheck führen kann. Nicht selten werden in der Luftfahrt spezielle Codes angewandt, wie etwa das ICAO-Alphabet oder die Sprache der Crew untereinander.
Birgit Dreyer, Reiseexpertin der Europäische Reiseversicherung, erklärt: "Vor einer Einreise in die USA lohnt sich ein genauer Blick auf die Bordkarte: Der Vermerk 'SSSS' steht für Secondary Security Screening Selection."
Das bedeute, dass die Passagiere mit dieser Karte eine zusätzliche Sicherheitskontrolle absolvieren müssen, so Dreyer. "Neben den üblichen Security-Checks erwartet SSSS-Reisende dann eine persönliche Befragung. Diese führt das Sicherheitspersonal der US-Behörden meist in abgeschirmten Räumen durch. Aber auch beim Check-in oder am Boarding-Gate ist so ein Gespräch möglich. In jedem Fall sollten sich Betroffene darauf einstellen, dass die Einreise etwas länger dauert."
Was passiert also genau beim zweiten Sicherheitscheck? Der Reisende muss dann nicht nur sein gesamtes Gepäck durchsuchen lassen, sondern in einer Befragung auch über die Hintergründe seines Aufenthalts Auskunft geben. Dieses Prozedere kann sich schon mal in die Länge ziehen. Falls Sie diesen Code also entdecken, sollten Sie sich auf Verzögerungen vorbereiten.
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Wieso werden manche Boarding-Pässe mit "SSSS" markiert?
Ob es sich um Sicherheitsvorkehrungen oder um eine willkürliche Auswahl handelt, ist nicht genau bekannt, wie bild.de berichtet. Wie die Sicherheitsabteilung des Airports in Chicago mitteilte, handelt es sich dabei vor allem um Reisende, deren Namen mit Terrorverdächtigen zu tun hat.
"Wer den Vermerk aus welchen Gründen erhält, ist nicht klar", so Dreyer. "Die Kriterien sind unbekannt. Auf diese Weise will die USA sicherstellen, dass sich die Betroffenen nicht auf diese Kontrollen vorbereiten können. Grundsätzlich trifft es Passagiere, die in irgendeiner Form verdächtig erscheinen. Dafür reichen ein 'falscher' Name, die Sitzplatzauswahl oder ungewöhnliche Buchungsvorgänge. Letztere rücken in den Fokus der Behörden, wenn der Passagier das Ticket bar bezahlt, die Buchung von einem Dritten erfolgte oder kein Rückflug vorgesehen ist."
Video: Sicherheitskontrollen an Airports nicht zeitgemäß - Lösung soll kommen!
Die Luftsicherheitskontrollen an deutschen Flughäfen gelten inzwischen als veraltet. Diese werden vom Bundesinnenministerium gesteuert. Das soll sich bald ändern und die Flughäfen haben hier Mitbestimmungsrecht.
Ein Experte für Paperless Airports und Sicherheit an Flughäfen schätzt die derzeitige Situation ein. Der Flughafenverband ADV fordert neue Lösungen.
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mil