So dreist werden Touristen in fremden Ländern abgezockt

Wer nicht aufpasst, der wird schnell Opfer eines fiesen Diebstahls - und verliert am Ende sehr viel Geld.
 ©dpa

Hütchenspieler, Losgewinn oder Jugendbanden: Statt Sonne, Strand und Entspannung erwartet manche Urlauber der wahre Abzock-Albtraum.

Eigentlich sollten die langersehnten Ferien eine Auszeit vom stressigen Alltag sein. Wer in den Urlaub fährt, erhofft sich davon viel Ruhe und Erholung – doch einigen wird ihre Reiselust zum Verhängnis.

Denn anstatt das fremde Land zu genießen, werden manche Urlauber ausgeplündert, abgezockt oder sogar attackiert. Damit Sie in Zukunft gewappnet sind, erklärt Ihnen die Redaktion fünf Betrüger-Maschen von Abzockern.

Urlaubsabzocke Nummer Eins: Hütchenspieler

Anfangs sieht alles noch harmlos aus, wie ein simples Spiel – doch schnell kann daraus bitterer Ernst werden. Mit der Folge, dass Sie schnell Ihr Geld los sind. Oftmals arbeiten Hütchenspieler im Verbund auf der Straße und verwickeln Touristen - teils sogar gegen ihren Willen - in Gespräche und Wettspiele.

Dabei müssen die Reisenden Kartoffel- oder Walnussschalen aufdecken, unter denen sich die richtige Murmel oder Kugel befindet. Doch meist spielen die Hütchenspieler zu schnell, während die Komplizen auf die Urlauber einreden.

Das Ergebnis: Der Tourist verliert und der Hütchenspieler verlangt entweder mehr Geld als Einsatz oder verschwindet spurlos mit seinen Komplizen. Wenn Sie also einen Hütchenspieler nahe einer Touristenattraktion sehen, machen Sie besser einen großen Bogen um ihn. Oder besser noch: Rufen die Polizei und melden den Störenfried.

Urlaubsabzocke Nummer Zwei: Taschendiebe

Einmal nicht aufgepasst – und schon ist es passiert: Der Geldbeutel ist weg. Taschendiebe lassen sich immer perfidere Tricks einfallen, um Touristen ihres Besitzes zu berauben. In manchen Fällen agieren sie nicht nur im Hinterhalt, sondern werden sogar gewalttätig, um ihre Beute zu ergattern, ergab eine Umfrage der dpa.

Tatort ist oftmals der Strand oder während Besichtigungstouren in Städten. Es kann allerdings auch passieren, dass Diebe Handys direkt vom Tisch weg in Cafés oder aus stehenden Mietwägen stehlen.

Tipp: Zwar können sie sich nicht hundertprozentig gegen Überfälle absichern, doch es empfiehlt sich, bei Ausflügen ihre Papiere und Geldbörse stets fest im Griff zu haben.

Falls Sie einen Taschendieb sogar auf frischer Tat ertappen, ist es ratsam, sofort die Polizei einzuschalten. Schließlich können Sie noch vor Reiseantritt eine Versicherung abschließen.

Urlaubsabzocke Nummer Drei: Horrende Taxipreise

Ein kaputtes Taxameter, Fahrten, die in einer Bar enden oder angebliche Extra-Gebühren: Viele kennen ähnliche Geschichten von Reisenden, die im Taxi abgezockt wurden. So hat fast schon jeder einmal den Klassiker erlebt: das Fahren von zusätzlichen, unnötigen Umwegen.

Dabei fällt auf: Besonders in asiatischen Ländern wie Thailand, Vietnam oder Indien kommt es vor, dass Taxifahrer ihren Fahrgästen mehr Geld abknöpfen als diese eigentlich bezahlen müssten. Es passiert sogar, dass betrunkene Touristen vor Nachtclubs oder übermüdete Reisende vor dem Flughafen regelrecht abgepasst und übers Ohr gehauen werden.

Versichern Sie sich also direkt beim Einsteigen, wieviel die Strecke vom Start- bis zum Endpunkt kostet. Und lassen Sie sich dabei nicht mit zweifelhaften Antworten abspeisen.

Urlaubsabzocke Nummer Vier: Losgewinn

So stellen sich viele Reisende einen entspannten Urlaubstag vor: am Strand chillen, im Meer baden und sich von der Sonne bräunen lassen. Doch schnell ist es mit der Ruhe vorbei – und zwar durch einen angeblichen Losgewinn. "Die Urlauber werden am Strand angesprochen oder am Hotel abgefangen", weiß Sabine Blanke, Juristin des Europäischen Verbraucherzentrum Deutschlands (EVZ).

Den ahnungslosen Touristen wird ein Handy oder sogar eine Urlaubsreise versprochen – doch dafür müssen sie den Mitarbeitern der dubiosen Firmen folgen – und landen prompt in einer Verkaufsveranstaltung, so Blanke.

Dort werden die Touristen geradezu einer Gehirnwäsche unterzogen, damit sie am Ende weitere Urlaubsverträge abschließen. Die Mitarbeiter locken mit Schnäppchenangeboten und zermürben ihre Opfer mit stundenlangen Verkaufsgesprächen. Am Ende "zwingen" sie Urlauber regelrecht dazu, zu unterzeichnen und sofort eine Anzahlung zu leisten. Viele lassen sich darauf ein – in der Hoffnung, wieder gehen zu können.

Besonders pikant: Die Mitarbeiter begleiten sie sogar bis zum Geldautomaten und verlangen hunderte Euros. Zudem sei es fast unmöglich, aus den Verträgen wieder herauszukommen, erklärt Blanke.

Tipp: Gehen Sie also auf keinen Fall mit – oder unterzeichnen Sie einen Vertrag beziehungsweise tätigen Sie eine Anzahlung. Niemand kann Sie schließlich dazu zwingen – und die Firmen müssen Sie wieder gehen lassen.

Urlaubsabzocke Nummer Fünf: Diebesbanden

Besonders brutal gehen Banden vor – diese warten meist in verlassenen Gassen (gerne nachts) auf Touristen und rauben sie aus. Oftmals verprügeln sie ihre Opfer noch oder bedrohen sie mit Waffen. Doch wie reagiert man am besten in so einer lebensbedrohlichen Situation?

Es empfiehlt sich hier, das zu tun, was von Ihnen verlangt wird – und wehren sich nicht allzu sehr. Vor allem, wenn die Angreifer bewaffnet sind und sich besonders aggressiv verhalten.

Nach der Schreckenssekunde gehen Sie am besten sofort zur nächsten Polizeistation und schildern den Vorfall. Lassen Sie dabei keine Details aus – das Aussehen der Angreifer, die Kleidung und was Ihnen alles gestohlen wurde. So helfen Sie der Polizei, die Täter so schnell wie möglich zu finden.

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