Die Karibik ist eines der beliebtesten Kreuzfahrtziele weltweit. Das könnte nun ein Ende haben. Die karibischen Staaten gehen gegen die Branche vor.
Die karibischen Staaten werfen der Kreuzfahrtindustrie vor, sie würden gezwungen, mehr kreuzfahrtfreundliche Verträge auszuhandeln. Dadurch wiederum werde die lokale Wirtschaft eingeschränkt und die Staaten gegeneinander ausgespielt. Dagegen wollen die karibischen Staaten nun vorgehen.
Kreuzfahrtunternehmen sollen karibische Nationen gegeneinander ausspielen
Die Karibik ist ein Reiseziel, von dem die Kreuzfahrtindustrie bereits seit vielen Jahren profitiert. Kreuzfahrtunternehmen würden dabei die karibischen Nationen gegeneinander ausspielen, um sich günstigere Tarife zu sichern.
"Wenn einzelne Länder versuchen, die Hafengebühren zu erhöhen, droht ihnen derzeit, von Kreuzfahrtreisen gestrichen zu werden", erklärte Robert MacLellan, Geschäftsführer einer großen karibischen Tourismusberatung, gegenüber dem Magazin Forbes. Wie es heißt, würden infolgedessen die Staaten viele wirtschaftliche Vorteile durch Kreuzfahrtumsätze verlieren.
Vieles deute darauf hin, dass die Karibik durch "räuberische" Geschäftsmethoden ausgenutzt werde, so MacLellan. Eine mögliche Lösung sei hierbei eine Zusammenarbeit in Form eines Kartells. So könnten bessere Bedingungen für alle Nationen in der Region geschaffen werden. Mit einem geschätzten Wert von über 106 Milliarden Euro ist die Kreuzfahrtindustrie einer der am schnellsten wachsenden Märkte der Welt.
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Umdenken der Kreuzfahrtindustrie gefordert
MacLellans Vorschlag: Die Karibik solle eine Organisation mit dem Namen "Organization of Tourism Economy Countries", kurz OTEC, gründen. Diese Organisation sollte analog zur "Organization of Petroleum Exporting Countries", auch OPEC genannt, aufgebaut sein. OPEC wurde von Nationen gegründet, die auf Erdölexporte angewiesen sind. Mit der Organisation soll das Kräfteverhältnis von reicheren westlichen Ländern ausbalanciert werden.
OTEC könnte dazu beitragen, dass die karibischen Staaten nicht mehr gegeneinander ausgespielt werden. "Stellen Sie sich den wirtschaftlichen Nutzen vor, wenn diese Kreuzfahrtsteuersätze erhöht und in der gesamten Region auf den aufgeführten höheren Ebenen vereinheitlicht werden könnten", so MacLellan. "Eine relevante und aktuelle Herausforderung könnte angegangen werden - die derzeitigen himmelhohen Flughafen- und Flugticketsteuern in der Region könnten gesenkt werden, um das Volumen der Übernachtungsgäste in der Karibik zu erhöhen."
Darüber hinaus könnte OTEC dazu beitragen, einen der umweltschädlichsten Freizeitsektoren der Welt in einen umweltfreundlicheren zu verwandeln. Immer mehr Menschen streben ein nachhaltigeres Leben an. Mit einem Wandel hin zum Ökotourismus werde die Kreuzfahrtindustrie bald einer Generalüberholung unterzogen. Die Karibik könnte das Fundament dafür bilden.
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sca