Wer auf sonnige Ferien hofft, den locken oft Last-Minute-Angebote. Doch die vermeintlichen Schnäppchen sind nicht unbedingt so günstig wie erwartet.
Angesichts der Wetterlage in Deutschland sind sogenannte Last-Minute-Angebote bei vielen Deutschen besonders attraktiv. Doch was bedeutet das eigentlich genau - Last Minute?
Was bedeutet überhaupt Last-Minute?
Als Last Minute, also in letzter Minute, werden Reisen bezeichnet, die innerhalb von zwei Wochen nach der Buchung angetreten werden. Jedoch ist nicht automatisch von einem Schnäppchen auszugehen.
"Es bedeutet vielmehr, dass Reiseziele noch verfügbar sind", so Reiseveranstalter TUI. Eine Tiefpreisgarantie für Kurzentschlossene gäbe es nicht, jedoch würden oft Rabatte von bis zu 30 Prozent winken.
Wie viel kostet ein Last-Minute-Urlaub?
Die Preise für Spontanurlaube sind von zahlreichen Faktoren wie Reisezeitraum, Ziel und Hotelkategorie abhängig. Zur Hauptreisezeit ist die Auswahl erfahrungsgemäß beschränkt. Die klassischen Last-Minute-Ziele sind Orte mit hohen Flug- und Bettenkapazitäten.
Wo bucht man am besten?
Einen preislichen Unterschied zwischen dem Internet und einem herkömmlichen Reisebüro gibt es meist nicht. Wo man bucht, ist Geschmackssache. Während zu Hause vor dem eigenen Computer Preise und Anbieter in Ruhe verglichen werden können, hat man bei einem Reisebüro im Zweifelsfall einen persönlichen Ansprechpartner. Viele Urlauber schätzen die Beratung, die sie im Reisebüro bekommen.
Generell gilt allerdings: Urlauber sollten bei Last-Minute-Reisen flexibel sein. Wer hinsichtlich des Abflugortes und der Unterkunft nicht festgelegt ist, kann deutlich sparen. Günstiger wird es zum Beispiel oft bei Flügen von kleineren Flughäfen.
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Was muss man bei der Buchung beachten?
Bei der Suche ist es ratsam, genau hinzusehen. "Manchmal sind vermeintliche Schnäppchen nur deshalb so billig, weil an Leistungen wie zum Beispiel Halb- statt Vollpension oder dem Transfer vom Flughafen zum Hotel, gespart wird", so die Verbraucherzentrale Bayern.
Außerdem sollten auch Last-Minute-Reisende immer darauf achten, bei der Buchung einen Sicherungsschein zu erhalten. Er gewährleistet im Falle einer Insolvenz des Reiseveranstalters die Erstattung bereits geleisteter Zahlungen, sowie den Rücktransport, falls man sich bereits im Urlaubsland befindet.
Lohnt sich bei Last-Minute-Reisen eine Reise-rücktrittsversicherung?
Eine Reiserücktrittsversicherung ist immer sinnvoll – egal ob man weit im voraus bucht oder spontan, raten Verbraucherschützer. Jedoch ist hierbei Vorsicht geboten: Eine derartige Versicherung greift nur bei triftigen Gründen, wie etwa Krankheit oder einem Todesfall.
Wer sich spontan umentscheidet, hat keinen Anspruch auf Rückerstattung des Reisepreises. Eine Rücktrittsversicherung kostet ab rund 20 Euro pro Person und Reise, je nach versichertem Reisepreis.
An wen kann man sich bei Fragen vor und während der Last-Minute-Reise wenden?
Für eventuelle Rückfragen muss auch bei Buchungen über das Internet immer ein Ansprechpartner bekannt sein. Grundsätzlich gilt: Bei Mängeln am Urlaubsort, wie zum Beispiel eine baufällige Unterkunft, haben Last-Minute-Reisende laut Verbraucherschützern die selben Rechte wie Frühbucher.
Für Abweichungen von den vereinbarten Leistungen ist es wichtig, Beweise zu sammeln, etwa in Form von Fotos. Ist das Zimmer zum Beispiel kleiner, als bei der Buchung beschrieben, können um die 15 Prozent des Hotelpreises erstattet werden. Bei Nordlage des Zimmers statt gebuchter Südlage winken sogar bis zu 30 Prozent Nachlass pro Reisetag.
Gibt es vor Ort keinen Ansprechpartner, wie einen Reiseleiter, kann der Reiseveranstalter in Deutschland telefonisch informiert werden.
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