Eine EasyJet-Passagierin wurde vor die Wahl gestellt, ob sie ihre Tasche mit lebensrettenden Medikamenten oder ihre Tasche mit Wertsachen einchecken will.
Janeil Jaggers Whitworth ist an Mukoviszidose erkrankt. Sie wollte von Prag nach Venedig reisen, als es am Flughafen zu einem Zwischenfall kam: Von der Fluggesellschaft EasyJet soll ihr mitgeteilt worden sein, sie könne entweder nur ihre Tasche mit Wertsachen oder ihre andere Tasche mit für ihre Erkrankung unabdingbaren Medikamente mit an Bord nehmen.
Frau darf lebenswichtige Medikamente nicht mit ins Flugzeug nehmen
Beide Taschen habe sie demnach nicht mit in die Kabine nehmen dürfen. Auf Facebook machte die junge Frau ihrem Ärger Luft. Sie schrieb: "Beim Einsteigen wurde ich gebeten, zur Seite zu treten, weil ich einen Rucksack und eine Tasche dabei hatte, die ich zur Behandlung von Mukoviszidose brauche. Ich erklärte, dass der zusätzliche Beutel komplett mit Medikamenten und medizinischer Ausrüstung gefüllt und dass der Rucksack mein Handgepäck sei."
Doch der Sicherheitsbeamte habe ihr gesagt, sie müsse eine Tasche aufgeben und dürfe sie nicht mit in die Kabine nehmen. Zudem habe er ihr mitgeteilt, dass sie für die zweite Tasche bezahlen müsse. Whitworth aber habe gekontert, dass sie die Richtlinien von EasyJet gelesen habe. Diese besagen, dass Passagiere eine Tasche mitnehmen dürfen, die ausschließlich mit medizinischer Ausrüstung gefüllt sei. Voraussetzung: Sie müsse in die Kabine passen, also über entsprechende Maße verfügen, was ihre laut eigener Aussage auch tat.
Lesen Sie hier: Ungewöhnlicher Gast versetzt Flugzeug-Passagiere in Panik - "Das ist doch nicht wirklich...".
Das Personal von EasyJet habe ihr daraufhin gesagt, dass "jeder sagen könnte, dass es sich um medizinische Geräte oder Medikamente handelt", obwohl die junge Frau eine ärztliche Bestätigung vorweisen konnte. Doch es half alles nichts: Whitworth habe schließlich ihre Tasche mit den Wertsachen eingecheckt und nur die mit der medizinischen Versorgung mit in die Kabine genommen.
Whitworth fühle sich "diskriminiert", der Mann habe ihr nicht geglaubt, weil sie "jung und gesund" aussehe. "Ich habe eine 'unsichtbare Krankheit'. Mukoviszidose ist eine unsichtbare Krankheit. Ich habe 56 Prozent Lungenfunktion und zystische Fibrose in Zusammenhang mit Diabetes. Ich nehme über 60 Pillen pro Tag ein und verbringe mehr als zwei Stunden damit, die Atemwege zu reinigen."
Video: Was darf ins Handgepäck und was nicht?
Ein E asyJet-Sprecher sagte gegenüber The Sun über den Vorfall: "Wir wissen, wie wichtig es ist, dass Kunden, die mit medizinischen Geräten reisen, diese bei sich behalten können. Deshalb erlauben wir unseren Kunden, medizinische Geräte in der Kabine kostenlos zusätzlich zu ihrem Handgepäck mitzuführen, wenn sie über ein ärztliches Attest verfügen. Wir haben Frau Whitworth kontaktiert, um uns für ihre Erfahrung am Flughafen Prag zu entschuldigen, da sie fälschlicherweise gebeten wurde, ihre Handtasche in den Frachtraum einzuchecken."
Auch interessant: So schmutzig ist es in Flugzeugen - und was Sie dagegen tun können.
sca