Millionenschaden auf Mallorca - wird die Insel die Corona-Krise überstehen?

Leergefegte Straße auf Mallorca.
 ©picture alliance/Clara Margais/dpa

Mallorca wird von der Corona-Krise gebeutelt: Wenngleich die Erkrankungen sich in Grenzen halten, hat es die Tourismusbranche Mallorcas schwer erwischt.

  • In Spanien herrscht seit Mitte März Ausgangssperre, weltweit wurden Grenzen geschlossen, der Flugverkehr ist wegen des Coronavirus* stark reduziert.
  • Auch Mallorca spürt die Auswirkungen der Corona-Krise deutlich.
  • Die Insel wirkt wie ausgestorben, es gibt keine Mallorca-Touristen mehr, dort, wo einst emsiges Treiben war, scheint die Zeit stillzustehen.

Update 10. Juli: Mallorca möchte nach gestarteter Saison Tourismus begrenzen und die ersten Änderungen werden wohl bereits in den Sommermonaten dieses Jahres in Kraft treten. Für bereits gebuchte Reisen hat das aber wahrscheinlich keine Auswirkungen.

Coronavirus auf Mallorca: Tourismusbranche am Boden

"Ein Großteil unserer Wirtschaft hängt direkt oder indirekt von Tourismus ab - das macht die Balearen zu einer der Regionen Spaniens, die am schwersten von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise betroffen ist", erklärte der Ökonom Professor Antoni Riera gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Durch die staatlich angeordnete Schließung aller Hotels und Gastronomiebetrieben auf den Inseln, die zu den Balearen gehören - Mallorca, Menorca, Cabrera, Ibiza und Formentera -, komme es laut Riera zu einem Verlust von 1,4 Milliarden Euro.

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"Anders als in industriellen Wirtschaftsräumen wird es hier deutlich länger dauern, bis die Wirtschaft wieder in Gang kommt: Es muss ja zuerst wieder Nachfrage herrschen", so der Ökonom. Diese Nachfrage sehe er nicht so schnell zurückkehren. Seine Befürchtung: Langanhaltende Angst der Urlauber vor Reisen mit dem Flugzeug sowie erhöhte Sparsamkeit aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage.

Viele Einwohner Mallorca und der Balearen sind jedoch von den Einnahmen des Tourismus abhängig. Schätzungen zufolge seien 200.000 Arbeitnehmer von Kurzarbeit betroffen, 400.000 Menschen, also 80 Prozent aller Arbeitnehmer der Balearen, sollen sogar bald möglicherweise auf staatliche Hilfe angewiesen sein.

Dezernatsleiter für Tourismus des Inselrates von Mallorca, Andreu Serra, ist dagegen positiver gestimmt. Klar sei die Lage angespannt und die Auswirkungen der Krise seien deutlich spürbar. Dennoch: "Vielleicht muss man dieses Jahr ein wenig nachjustieren, je nachdem, wann die Saison tatsächlich anfangen kann. Aber wir wollen uns nach wie vor als Ganzjahresziel positionieren, das mit Sport, Gastronomie und Kultur lockt."

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sca/dpa

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