"Rich Kids" betteln in armen Ländern um Geld für Weltreise

Lange Tage am Strand und viele Kulturen kennenlernen: Die meisten Weltreisenden verdienen ihr Geld vor der Reise - aber nicht alle.
 ©Twitter/Solo Travellers

Junge Backpacker haben einen neuen Weg gefunden, sich ihre Weltreise zu finanzieren: Sie betteln auf den Straßen armer Länder um Geld. Ein dreister Trend und was dahintersteckt.

Sie wollen die Welt entdecken und sammeln sich das Geld dafür auf den Straßen von Entwicklungs- und Schwellenländern zusammen: Junge Rucksacktouristen lösen mit diesem neuen Trend bei vielen Empörung aus.

Betteln für die Weltreise

Mit dem Rucksack sind sie auf Reisen durch die ganze Welt. Doch sobald ihnen das Geld ausgeht, betteln die jungen Reisenden auf den Straßen armer Länder um Geld für ihren Trip - und präsentieren das noch stolz im Netz: In den sozialen Netzwerken kursieren seit einiger Zeit die Hashtags #begpacker und #begpacking – zusammengesetzt aus "begging"  (zu deutsch: betteln) und Backpacker, wie Rucksacktouristen genannt werden.

Kritik an den "Begpackern"

Dieser Trend stößt bei vielen auf alles andere als Begeisterung: Sie kritisieren die Ausbeutung der Menschen in Entwicklungsländern durch die privilegierten, weißen Backpacker. So auch eine Frau aus Singapur, die auf dem Online-Portal Observers.France24.com zitiert wird: "Wir finden es hierzulande sehr befremdlich, wenn Menschen andere um Geld bitten, um sich eine Reise zu finanzieren", so Maisarah Abu Samah. "Menschen, die betteln, sind wirklich in Not: Sie betteln, um sich Lebensmittel kaufen, das Schulgeld für ihre Kinder bezahlen oder Schulden begleichen zu können. Aber nicht, um sich so einen Luxus leisten zu können."

Eine andere Frau aus Malaysia kritisiert, dass Touristen das Gefühl hätten, sich in Asien danebenbenehmen zu können: "Wären sie nicht weiß, würden sie härter angefasst werden."

Die jungen "Begpacker" sind hauptsächlich in Südostasien unterwegs: In Vietnam, Malaysia, Hongkong oder Thailand erbetteln sie sich ihre Weiterreise. Auch im Netz stößt diese Verhalten auf harsche Kritik. So schreibt etwa Marta Olszewska‏ auf Twitter: "Die sollten namentlich genannt werden und sich schämen!" Eine andere Userin beschwert sich: "Wenn sie wirklich arm wären, könnten sie keine fremden Länder besuchen. Und sie wissen, dass sie weiß sind, und man es ihnen dadurch einfach durchgehen lässt."

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sca

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