Reisende, die zur Seekrankheit neigen, müssen nicht auf die Kreuzfahrt verzichten. Hier erfahren Sie, was Sie gegen die Krankheit auf See tun können.
Das Herz rast, Übelkeit quält Sie: Waren Sie schon einmal seekrank? Wer diese Frage mit Ja beantworten kann, der weiß: Seekrankheit ist kein Spaß.
In der Übersicht erfahren Sie, was Sie am besten gegen die Krankheit auf See tun können - damit Sie für die Kreuzfahrt ideal vorbereitet sind. Denn auch auf den großen Schiffen kann Sie die Übelkeit überraschen.
Seekrankheit: Was ist das eigentlich?
Seekrankheit ist eine weit verbreitete Unterform der Reisekrankheit. Diese wird auch Kinetose genannt. Seekrankheit kann bei Reisenden unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Betroffene plagen während einer Kreuzfahrt oder einer anderen Schifffahrt verschiedene Symptome. Dazu gehören vor allem:
- Kopfschmerzen
- Übelkeit und Brechreiz
- Schwindel
- Müdigkeit
Seekrank wird man, weil das Gehirn eine andere Mitteilung erhalte als der Körper: Der Passagier sieht etwas anderes, als er fühlt. Es kann dann schon helfen, den Horizont zu betrachten. Das bringt die Bewegungen des Schiffes wieder mit den anderen Sinneseindrücken in Einklang.
Ursachen für Seekrankheit
Eine Ursache für Seekrankheit könnte Histamin sein. Forscher fanden heraus, dass es ein Auslöser dafür ist, dass Menschen auf Schifffahrten übel wird. Seekrankheit zeigt ähnliche Symptome wie ein Sonnenstich: Übelkeit und Erbrechen sowie Schwindel sind dabei die häufigsten Anzeichen. Sollten die Symptome schlimmer werden, suchen Sie den Bordarzt auf. Auf Kreuzfahrtschiffen ist das Personal auf Seekrankheit eingestellt.
Vermeiden Sie es im Falle des Auftretens der genannten Symptome, dass Sie sich zu stark der Sonne aussetzen. Das kann die Seekrankheit noch verstärken.
Tipp: Denken Sie daran, sich nach Besuch des Bordarztes eine Rechnung ausstellen zu lassen. Diese können Sie, zurück zuhause, bei Ihrer Krankenkasse einreichen.
Lesen Sie hier: Wie versichere ich mich auf Kreuzfahrten richtig?
Wie häufig werden Passagiere seekrank?
Prof. Berthold Petutschnigg, der die Kreuzfahrtreederei Tui Cruises in ärztlichen Fragen berät und selbst manchmal auf dem Schiff als Bordarzt arbeitet, erklärt: "Das kommt auf den Seegang an. Wer weiß, dass er empfindlich ist, sollte bei stärkerem Seegang gut essen und sich dann hinlegen und einen Punkt fixieren. Seekrankheit wird nämlich durch Schwindel ausgelöst. Wenn die Symptome allerdings erstmal richtig da sind, muss der Passagier auf die Krankenstation kommen und sich von uns mit einer Infusion behandeln lassen. Er bekommt dann Mittel, die erstens den Schwindel herabsetzen, zweitens die Magennerven beruhigen und drittens schläfrig machen. Im besten Fall verschläft er dann die Seekrankheit."
Seekrank auf der Kreuzfahrt: So bereiten Sie sich selbst vor
Wenn Sie bereits wissen, dass Sie unter Seekrankheit leiden, sollten Sie sich gut auf Ihre Kreuzfahrt vorbereiten. Doch auch, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie seekrank werden könnten, empfiehlt es sich, Ihre Reiseapotheke dahingehend aufzustocken.
Mittel gegen Seekrankheit sind unter anderem:
- Antihistamine: Sie wirken der Produktion von Histaminen vor
- Scopolamin-Pflaster: Scopolamin enthält Bilsenkraut und Stechapfel, die beruhigend und gegen Übelkeit wirken
- Kaugummis gegen Übelkeit
- Vomex in Tabletten- oder Zäpfchenform
- Ingwer: Vermindert die Übelkeit
Tipp: Testen Sie, bevor Sie zur großen Kreuzfahrt aufbrechen, Ihre Reaktion auf die Medikamente und ihre Nebenwirkungen. Viele der Mittel können Sie sehr müde machen oder zusätzliche Kopfschmerzen auslösen. Das würde den Effekt gegen Seekrankheit eher wieder abschwächen.
Prof. Berthold Petutschnigg rät dazu, sich während der Kreuzfahrt an das Personal zu wenden, wenn Seekrankheit auftritt: "Die Schiffe der 'Mein Schiff'-Flotte zum Beispiel verfügen über eine gut sortierte Apotheke, in der man alles bekommt. Da die Bordhospitäler aber nicht über eine Apothekenlizenz verfügen, können Medikamente nur nach einer kostenpflichtigen medizinischen Konsultation ausgegeben werden."
Seekrankheit: Ernähren Sie sich richtig an Bord des Kreuzfahrtschiffes
Sie sollten zudem darauf achten, was Sie an Bord des Kreuzfahrtschiffes zu sich nehmen: Greifen Sie zu leichter Kost und vermeiden Sie es, zu viel alkoholische Getränke zu sich zu nehmen. Vor allem dann, wenn Sie Medikamente gegen die Symptome der Seekrankheit einnehmen. Seekrankheit ist zwar im Grunde kein Magenproblem, sondern geht vom Gehirn aus. Dennoch sollten Sie die Symptome wie Übelkeit und Kopfschmerzen durch den Verzicht von Alkohol so gering wie möglich halten.
Tipp: Greifen Sie zu Reis und Kartoffeln. Sie sind optimale Lebensmittel bei Seekrankheit.
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Seekrank: In der Mitte des Schiffes weniger schlimm - stimmt das?
Eine gängige Meinung beim Thema Seekrankheit lautet: Vorne und hinten auf dem Schiff wird man schneller seekrank als in der Mitte. Aber stimmt das eigentlich?
Generell schon. Die Wellenbewegungen fallen vorne und hinten auf dem Schiff etwas stärker aus als in der Mitte. Der Effekt sei ähnlich wie bei einer Wippe, erklärt Martin Dirksen-Fischer, Leiter des Hafenärztlichen Dienstes in Hamburg.
Was können Kreuzfahrtanbieter gegen Seekrankheit tun?
Heute haben viele Schiffe Bewegungsstabilisatoren. Die Meereswogen haben so normalerweise keinen allzu großen Effekt mehr. Außerdem haben weitere Faktoren Einfluss darauf, ob jemand seekrank wird - zum Beispiel die Ernährung. Wer sich an Bord gesund ernährt und so insgesamt über eine stabile Grundverfassung verfügt, ist schon einmal weniger anfällig für die Seekrankheit.
Die besten Tipps gegen Seekrankheit in der Übersicht
Was könne Sie also konkret gegen Ihre Seekrankheit tun? Mit diesen Tipps werden Sie die Symptome lindern können:
- Buchen Sie Ihre Kreuzfahrt bei einem Anbieter, der Bewegungsstabilisatoren in seinen Schiffen eingebaut hat.
- Buchen Sie ein Zimmer in der Mitte des Schiffes und halten Sie sich auch meist in der Mitte des Schiffes auf.
- Richten Sie Ihren Blick auf den Horizont - dort wackelt es am wenigsten.
- Stocken Sie Ihre Reiseapotheke auf und besorgen Sie sich Mittel gegen Übelkeit.
- Prüfen Sie im Vorfeld, welche Medikamente Sie vertragen und am wenigsten Nebenwirkungen für Sie haben.
- Greifen Sie zu leichter Kost und verzichten Sie auf zu viel alkoholische Getränke - vor allem, wenn Sie Medikamente einnehmen.
- Halten Sie durch: Meist werden die Symptome der Seekrankheit nach einigen Tage schwächer.
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dpa/sca