Für manche Menschen ist die Vorstellung des Berufsbildes Flugbegleiter aufregend und geradezu traumhaft. Eine Stewardess erzählt, wie der Job in der Realität aussieht.
Ferne Länder erkunden, Freiheit spüren und viele neue Menschen kennenlernen: So oder so ähnlich stellen sich viele den Job als Flugbegleiter vor. Doch stimmt das wirklich? Ist der Job einer Stewardess (oder eines Stewards) wirklich so großartig?
Wie Madeleine Doyle berichtet, kann man fast meinen, ihr Beruf sei das genaue Gegenteil von einem Traumjob. Über ihre 20-jährige Erfahrung als Flugbegleiterin findet sie viele negative Worte.
Weder aufregend noch gut bezahlt
Madeleine Doyle bestritt 20 Jahre lang sowohl nationale als auch internationale Flüge als Stewardess. Dem Online-Portal Thrillist verriet sie nun einige interessante Details ihres Jobs. So zum Beispiel über ihre Bezahlung: "Wir werden nur für die Zeit bezahlt, die das Flugzeug fliegt. Wenn die Türen geschlossen werden, wir aber erst nach 30 Minuten starten und so lange am Gate stehen bleiben, werden wir dafür nicht bezahlt. Ebenso wenig werden wir für die Zeit bezahlt, die wir bereits vor dem Abflug anwesend sein müssen."
Schlaftabletten nicht immer eine gute Idee
"Ich habe wirklich Panik vor Schlaftabletten, denn ich habe schlimme Dinge miterlebt. Vielleicht waren die entsprechenden Personen leichtsinnig im Umgang mit ihnen oder haben die Packungsbeilage nicht gelesen, aber ich habe mitgekriegt, wie Passagiere sich auszogen und nackt über den Gang rannten." Einmal nahm eine Frau Schlaftabletten und wollte dann die Toilette benutzen, so Doyle. Als diese abgesperrt war, pinkelte die Frau sich einfach an.
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Man ist nie zu alt, an den seltsamsten Orten zu schlafen
Meistens schlafe man als Flugbegleiter in einer Lounge oder einem Raum für die Crew, oftmals auch in Hotels. Doch könne es auch vorkommen, erzählt Doyle, dass man sich mit acht anderen Personen ein Hotelzimmer teilen muss.
Turbulenzen im hinteren Teil des Flugzeugs zu spüren
Wenn es zu Turbulenzen kommt, seien diese besonders im hinteren Teil des Flugzeugs zu spüren, erklärt Doyle dem Lifestyle-Portal gegenüber. "Wenn jemand sensibel darauf reagiert, sollte er sich in die Nähe der Flügel setzen. Und noch etwas: Kein Flugzeug fällt einfach vom Himmel herab, nur weil es Turbulenzen gibt. Flugzeuge biegen sich und zerbrechen nicht einfach."
Wir hassen es, Kaffee zu servieren
"Passagiere wechseln ständig ihre Meinung, wie sie ihren Kaffee trinken möchten", so Doyle. Das brächte so gut wie alle Flugbegleiter auf die Palme. "Erst wollen sie ihn schwarz, dann auf einmal mit Milch und Zucker. Es ist so oder so schlechter Kaffee, warum spielt es überhaupt eine Rolle, wie sie ihn trinken? Es wäre außerdem wirklich toll, wenn Sie uns vorher sagen würden, ob Sie Eis in Ihr Getränk wollen."
Auch gute Seiten
Der Job hat natürlich auch gute Seiten. So erzählt Doyle: "Wenn ich dann mal drei Tage frei hatte und meine Tochter ebenfalls, habe ich sie mal gefragt 'Willst Du nach London fliegen?' und dann sind wir einfach spontan los."
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sca