Während der Vertreterversammlung der Bremischen Volksbank im Park Hotel Bremen berichtete Vorstandssprecher Jürgen Burhop über das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie den Jahresabschluss: "Aufgrund der Ergebnisentwicklung bezeichnen wir den Geschäftsverlauf insgesamt als nur bedingt zufriedenstellend", so Burhop.
Während sich sowohl das Kundenkreditgeschäft mit einem Plus von 6,3 Prozent auf 919 Millionen Mark als auch die Kundeneinlagen mit einem Plus von 3,3 Prozent auf 668 Millionen Mark erhöhten, sei das Jahr 2001 im Wertpapierbestand und -umsatz problematisch gewesen. Die Bestände zeigten sich zwar am Jahresende geringfügig höher als in 2000, der Umsatz sank jedoch deutlich um 27 Prozent auf 169 Millionen Mark. "Einen gewaltigen Sprung hat unsere Bilanzsumme gemacht. Sie stieg um 19,5 Prozent auf 1.344 Millionen Mark", so Burhop. Mit der Gewinn- und Verlustrechnung ist die Bremische Volksbank grundsätzlich zufrieden. Lediglich die Provisionsentwicklung sowie das Finanzergebnis seien nicht zufriedenstellend. Doch trotz der Einbrüche im Provisionsgeschäft wurde das Teilbetriebsergebnis von 5,9 auf 7,2 Millionen Mark gesteigert. Für das Jahr 2002 erwartet die Bank eine Bilanzsummenstabilität sowie eine weitere Steigerung des Teilbetriebsergebnisses auf 8,5 Millionen Mark. Nachdem die anwesenden Vertreter sowohl den Jahresabschluss als auch die Dividendenausschüttung in Höhe von sechs Prozent einstimmig genehmigt hatten, erläuterte Burhop anschließend die erforderlichen Satzungsänderungen, die auch im Zusammenhang mit der Euro-Umstellung anstehen. Die Geschäftsanteile werden nach dem Beschluss der Vertreterversammlung von 255,65 Euro (500 Mark) auf 300 Euro umgestellt. Zur Wiederwahl in den Aufsichtsrat stellten sich erfolgreich Klaus Rosenbusch, Hans-Hermann Kathmann sowie Hans-Heinrich Meyer-Heye. Darüber hinaus wurde Lothar Geißler (Rotenburg) als Nachfolger für den vor einem Jahr verstorbenen Norbert Pricker in den Aufsichtsrat gewählt. Professor Henner Schierenbeck, Leiter der Abteilung für Bankmanagement und Controlling am Wirtschaftswissenschaftlichen Zentrum der Universität Basel, hielt einen Vortrag zum Thema "Herausforderungen für mittelständische Kreditinstitute - Chancen und Risiken". Schierenbeck erläuterte den interessierten Zuhörern, wie der Strukturwandel am Bankenmarkt auch die mittelständischen Kreditinstitute tangiert und wie Basel II den Anpassungsdruck für das Kreditgeschäft zusätzlich erhöht. Die Zukunftschancen von Regionalbanken sieht Professor Schierenbeck in der strategischen Fokussierung und Konzentration auf die Kunden und damit auf den Vertrieb. "Regionalbanken müssen weitgehend darauf verzichten, Produktbank oder Transaktionsbank zu sein, und sich stattdessen auf ihre Kernkompetenz beschränken, nämlich Vertriebsbank zu sein", so Schierenbeck.