(r). Ein verdächtiges Rascheln ließ Jäger Bernd Windeler aufhorchen: Durch sein Fernglas konnte er unmittelbar erkennen, dass aus einer Maisfläche ein zweijähriger Keiler heraustrat, den er ohne langes Zögern erlegte. Für den Niederwildjäger war das ein ganz besonderer Moment, denn er schoss das erste Wildschwein, das jemals in Fischerhude zur Strecke kam.
Mit professioneller Nachsuche von Mitpächter Reiner Puvogel und seiner Deutsch-Drahthaar-Hündin Trelle wurde das Wildschwein gefunden und geborgen. Schnell wurden weitere Mitjäger informiert, die den in Fischerhude seltenen Schwarzkittel bestaunten. Beim Wiegen stellte sich heraus, dass der Überläufer 48 Kilogramm auf die Waage brachte. "Die Jagd wird immer schwieriger“, erklärt Reiner Puvogel, "weil die Tiere sich in Mais- oder Rapsfeldern aufhalten.“ Zwischen den hohen Pflanzen könne man sie zwar hören, aber kaum sehen. "Die Sauen können praktisch von einem Dorf zum anderen wechseln, ohne dass sie ihren Sichtschutz verlieren“, so der Jäger. Hinzu komme, dass die milden Winter die Ausbreitung des Schwarzwildes begünstigten. "Der Mais wirkt wie eine Mast“, weiß Herbert Bischoff, der die ungewöhnliche Beute ebenfalls in Augenschein nahm. Nach fachgerechter Versorgung wurde das erlegte Stück, wie im jagdlichen Brauchtum üblich, von Fischerhuder Jägern waidgerecht verblasen. Für Spaziergänger in Wald und Feld geben die Jäger übrigens Entwarnung: Im ländlichen Bereich bleiben die Schweine Wildtiere, die den Kontakt zum Menschen scheuen. Nur bei Gefahr können sie aggressiv reagieren.