Kunstverein Fischerhude würdigt Fritz Cobet mit einer Ausstellung

Ein Kämpfer für die Kunst

Das Werk Fritz Cobet ist dem Spätimpressionismus verpflichtet u2013 wie in seinen Darstellungen der norddeutschen Landschaft
 ©Rotenburger Rundschau

(r/stj). Der Kunstverein Fischerhude widmet dem 1885 geborenen und 1963 verstorbenen Maler Fritz Cobet eine Ausstellung. Bis einschließlich Sonntag, 24. Juni, ist eine Auswahl seiner Werke in Buthmanns Hof zu sehen. Zur Eröffnung am Sonntag, 22. April, 11.30 Uhr, spricht Renate Grimm-Cobet, die Tochter des Künstlers.

Fritz Cobet wuchs im westfälischen Lippstadt als Spross einer Hugenottenfamilie auf, daher auch der französisch anmutende Name. Sein Vater, ein Wein- und Spirituosengroßhändler, war mit Amalie verheiratet, der Tochter des Düsseldorfer Genremalers Carl Hilgers. Sein malerisches Talent äußerte sich schon früh, so dass die Übernahme des Familienunternehmens für ihn nicht in Frage kam. Stattdessen studierte er sieben Jahre an der Kunstakademie in Kassel und besuchte die Hochschule für bildende Künste in München. Seine ersten Arbeiten entstanden um 1910 in der zu dieser Zeit bekannten Künstlerkolonie Dachau bei München. Dort hielten sich auch viele Zeichner der satirischen Zeitschrift "Simplizissimus“ auf. In dieser Zeit kam Cobet erstmals nach Fischerhude und begeisterte sich für die norddeutsche Landschaft. Er lernte die sogenannte zweite und dritte Phase der Fischerhude Künstlerszene kennen. Und in Worpswede machte er sich mit Fritz Mackensen, Carl Uphoff, Heinrich Vogeler und Ernst Licht bekannt. 1918 wurde Cobet Gründungsmitglied des Bremer Künstlerbundes, behielt jedoch seinen Fischerhuder Wohnsitz im Krummen Ort bei. 1926 zog er nach Bremen, eröffnete dort sein Atelier im Spitzen Kiel und feierte in den Bremer Centralhallen zusammen mit den Kollegen vom Künstlerbund die rauschenden Künstlerfeste der 20er und 30er Jahre. Während der Hitler-Diktatur widersetzte er sich wiederholt dem Angebot der Nationalsozialisten, um den Preis einer Parteimitgliedschaft Professor an der Bremer Kunsthochschule zu werden. Wegen eines Knieleidens war er im Zweiten Weltkrieg nur in der Schreibstube verwendungsfähig. 1944 zerstörte ein Brand infolge eines Bombenangriffes vieler seiner Werke. Die sind dem Spätimpresssionismus verpflichtet - in seinen Darstellungen der norddeutschen Landschaft, den lichtdurchfluteten Wäldern, den sorgfältig gemalten naturalistischen Portraits, den Stilleben und der Grafik (Radierungen, Holschnitte, Kohle- und Rötelzeichnungen). Nicht nur als Maler, sondern auch als begeisterter Jäger und Heger stand Cobet der Natur nahe und legte große Empfindungen in die farbliche Atmosphäre seiner Arbeiten. Cobets Humor war weithin bekannt und sein ehrliches Wesen beliebt. Karikaturen beleuchten auch diese Seite von ihm. Kunstvereins-Vorstandsmitglied Petra Hempel bezeichnet Cobet als Kämpfer für Kunst und Künstler. "Ein Mensch, dessen man sich gern erinnert.“

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