Dr. Andres Furger referiert im Pferdemuseum

Über die Fahrkunst

Dr. Andres Furger ist international anerkannter Kenner historischer Kutschen und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Thema ©Rotenburger Rundschau

(r). Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung "Kleine Kutschen – große Kunst“ referiert Dr. Andres Furger, Autor zahlreicher Veröffentlichungen zum Thema Kutschen, am Donnerstag, 22. Januar, 19.30 Uhr, im Deutschen Pferdemuseum Verden über das Zusammenspiel von Mensch, Pferd und Wagen.

Die Fahrkunst hat ihre Wurzeln in der italienischen Renaissance und blüht im barocken Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts erneut auf. In Anlehnung an die Reitkunst wird erstmals nach dem Grundsatz der "weichen Hand“ gefahren. Die langen Kreuzzügel werden erfunden, erste Wettbewerbe mit Sechser- und Achterzügen finden statt. Die Perfektionierung der Fahrkunst erfolgt durch die englische Post im 19. Jahrhundert. So entstehen Coaching und Driving als beliebte Sportdisziplinen der Oberschicht. Letztendlich setzt sich in ganz Westeuropa die schlichte und funktional geprägte Mode Englands durch. Die Pferde werden immer schneller und die Wagen immer leichter. Um 1900 verfeinert Benno von Achenbach die Fahrtechniken in Deutschland. Auf dieser Grundlage entsteht um 1970 die neue Disziplin des wettkampfmäßig betriebenen Fahrsports. Parallel dazu entwickelt sich die Sparte "Traditionsfahren“. Andres Furger, international anerkannter Kenner historischer Kutschen, geht zum Beispiel auf die Frage ein, welcher Wagen zu welchen Pferden und zu welchen Gelegenheiten passt oder wie wichtig das Gesamtbild des Gespanns ist. Anhand zahlreicher Aufnahmen vermittelt der Fachmann umfangreiches historisches wie auch aktuelles Wissen rund um Mensch, Pferd und Wagen. Für interessierte bietet es sich an, den Besuch des Vortrages mit einem Rundgang durch die Sonderausstellung zu verbinden, die bis einschließlich Sonntag, 1. Februar, präsentiert wird. Das Museum ist am 22. Januar von 10 bis 17 Uhr und ab 18 Uhr geöffnet.