(vm). Kriegsangst und die Sorge vor sozialem Abstieg haben die Hilfe für die Elbe-Flutopfer stagnieren lassen. Umso erfreulicher ist es, dass es noch Privatleute und Unternehmen gibt, die sich der Betroffenen annehmen. Dazu gehört auch die Firma Bremermann Bauelemente aus Ottersberg.
Als Tischlergeselle Karl-Heinz Biel im vergangenen Jahr die Katastrophenbilder im Fernsehen sah, mobilisierte er seine Kollegen und auch die Firmeninhaber. Das Ehepaar Bremermann und Junior Markus sagten spontan Hilfe zu. Im September fuhren Günter und Renate Bremermann nach Grimma, der Ort liegt zwischen Leipzig und Dresden, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Ottersbergs Bürgermeister Gerhard Behrens hatte mit der Stadtverwaltung Kontakt aufgenommen und den Bremermanns drei Adressen an die Hand gegeben. Die Familien wurden aufgesucht. Günter Bremermann: "Unsere Hilfe sollte nicht in einem großen Topf landen, sondern ganz konkret sein." So entschloss sich die Ottersberger Firma, drei Haustüren zu fertigen. Das Material stifteten die Rotenburger Firma Holz-Behrens, das Verdener Unternehmen Glas-Frerichs, der Bremer Holzhandel Enno Roggemannn und die Firma Geniatec, Bremen. Tischlergeselle Biel und seine Arbeitskollegen machten unbezahlte Überstunden, um Eingangstüren zu fertigen, die dem alten Vorbild bis auf kleine Details genau entsprechen. Außerdem war es eine Auflage, dass die neuen Haustüren dem Denkmalschutz gerecht werden. Jetzt brachte Günter Bremermann die massiven Rotholztüren mit seinen Freunden Jürgen Wilkens und Fritz Flohr nach Grimma. Die Familien freuten sich riesig. Zeichen des Dankes war die tolle Bewirtung. Außerdem wurde den Ottersbergern ein Buch und eine CD mit Aufnahmen der Katastrophentage von Grimma als Geschenk überreicht.