Unternehmen stellt Pläne vor / Fraktion wollen jetzt beraten - Von Stephan Jeschke

Wasserski am Oyter See?

Ein im Emsland ansässiges Unternehmen möchte am Oyter See eine Wasserski-Anlage errichten. Politik und Verwaltung wollen das Thema jetzt beraten  ©Rotenburger Rundschau

Wasserski fahren und dabei von einem Seilbahn-Lift gezogen werden, Beachvolleyball spielen und Trampolinspringen, sich an Kletterwänden ausprobieren und anschließend beim Barbecue stärken oder in Hängematten fläzen – das soll künftig am Oyter See möglich sein. Jedenfalls wenn es nach dem Willen des im Landkreis Emsland ansässigen Unternehmens Blue Bay Wasserski & Freizeitanlagen geht.

Firmenvertreter waren Gast in der jüngsten Sitzung des Oytener Gemeinderates, um ihr Konzept (Investitionsvolumen rund zwei Millionen Euro) vorzustellen, das die Fraktionen von SPD, CDU, FDP und Bündnisgrüne jetzt in ihren Reihen und anschließend gemeinsam diskutieren wollen. Jan Brünjes, zuständig für die Bereiche Sportmanagement und Marketing, gab den Vertretern von Verwaltung und Politik einen Überblick über das von Monika und Karl-Heinz Brünjes betriebene Unternehmen. 1999 gegründet erschloss die Firma im gleichen Jahr den emsländischen Heeder See und 2008 den Idasee im ostfriesischen Ostrhauderfehn, um dort ihre Wasserski- und Freizeitanlage zu errichten. Käme Oyten als weiterer Standort hinzu, wäre es im Umkreis von 80 bis 100 Kilometern der einzige dieser Art. Und hätte nach den Ausführungen Brünjes‘ für die Gemeinde die Bedeutung, dass sechs neue Festanstellungen, ein Ausbildungsplatz (Veranstaltungskaufmann/frau) sowie circa 60 Aushilfsjobs geschaffen und mit jährlich 200.000 Euro vergütet würden. Die zusätzliche Kaufkraft, die mit der Ansiedlung der Anlage einherginge und somit im Ort bleibe, beziffert Brünjes bei angenommen 20.000 Erholungs- und Freizeitgästen pro Jahr (beziehungsweise in den sieben Monaten, in denen die Anlage witterungsbedingt in Betrieb ist) mit 400.000 Euro – Geld, von dem Oytener Handels- und Gewerbetreibende sowie die Gaststätten, Hotels und Pensionen profitieren dürften. Sollte der Kletterwald realisiert werden (optionaler Ausbau) erhöht sich der Gäste (inklusive Gastronomie) nach Brünjes‘ Ausführungen auf jährlich 29.800 Besucher – jeweils 20 Prozent von ihnen kommen zwischen 8 bis 15 und 19 bis 22 Uhr, 60 Prozent zwischen 15 und 19 Uhr. An Tagen mit kompletter Kapazitätsauslastung würden 343 Gäste mit 172 Fahrzeugen anreisen. Für sie alle müssten insgesamt 115 Parkbuchten bereitgehalten werden. Axel Junge, allgemeiner Vertreter von Oytens Bürgermeister Manfred Cordes, stellte auf Anfrage der Rundschau klar, bevor der erste Spatenstich am Oyter See (Eigentümer sind wasserseitig der Landkreis Verden und die Firma Knaus Campingparks, landseitig Privatleute) erfolge, müsse ein Teilbereich des Landschatzschutzgebietes aufgehoben werden. Erst dann könne die Gemeinde Oyten einen entsprechenden Bebauungsplan aufstellen.