Ein gutes Team: Westernreiter Jens Stemminger und sein Addi - VON VERA MERTINS

Alles Spätfolgen von Bonanza

Jens Stemminger mit seinem sechsjährigen Palomino-Wallach Addi Foto: Mertins
 ©Rotenburger Rundschau

Das Westernreiten findet hierzulande immer größeren Zuspruch. Zu den Erfolgreichen in diesem Sport zählt Jens Stemminger. Der Ottersberger hat im vergangenen Jahr an acht Turnieren teilgenommen. Seinen größten Erfolg hatte er dabei in Dönsel, auf Peppy`s Tino Ranch. In der Abteilung Reining/Jungpferde belegte er den ersten Platz und sicherte sich damit die Fahrkarte zur Deutschen Meisterschaft, die in Kassel stattfand. Die Turniersaison 2008 beginnt für Stemminger und seinen Quarterhorse-Wallach Addi Ende März in Damme.

"Als kleiner Junge habe ich immer Bonanza geschaut und die reitenden Brüder von der Ponderosa-Rach bewundert. Als Erwachsener wollte ich mir dann den Kindheitstraum vom Reiten erfüllen. Mit 21 Jahren nahm ich Unterricht, ganz traditionell in der englischen Reitweise. Ich hatte auch einige Reitbeteiligungen. Aber das, was ich mir vorgestellt hatte, Reiten in Harmonie und Einklang mit dem Partner Pferd, habe ich da nicht gefunden“, erzählt Jens Stemminger. Durch ein Seminar im Freizeitreiterzentrum Reken wurde er auf das Westernreiten aufmerksam. Doch Westernromantik, Freiheit und Abenteuer gibt es nur noch in der Werbung, denn eine fundierte Ausbildung von Reiter und Pferd ist – unabhängig von der Reitweise -unerlässlich. So absolvierte Stemminger zunächst mit Leihpony Snooker einen Kurs zum Thema Bodenarbeit. "Da habe ich zum ersten Mal wahrgenommen, dass man mit dem Pferd kommunizieren kann“, sagt er. "Die Reitlehre von Pat Parelli, Erfolg ohne Gewalt, gab mir dann das, wonach ich gesucht hatte.“ Jens Stemminger und seine Frau Sigrid Schimanski kauften rohe Ponys, um sie nach Parellies Prinzipien auszubilden. Das war vor sieben Jahren. "Die Dialogebene, die Sprache mit den Pferden, funktionierte bald ganz gut, aber mit den Reitdisziplinen haperte es noch“, blickt Stemminger zurück. Um in diesem Bereich aufzuholen, besuchte der Gesamtschullehrer Westernreitkurse, auch bei namhaften Trainern wie Kai Wienrich und Jörg Pasternack. Mit Harald Goes aus Huxfeld fand Stemminger den Trainer seines Vertrauens "weil der einfach voller Leidenschaft für diesen Sport ist.“ Ein großer Schritt in eine erfolgreiche sportliche Zukunft wurde 2006 mit dem Kauf des vierjährigen Quarterhorse-Palomino "Play for Todays Glory“, Spitzname Addi, vollzogen. "Auf dieses Pferd, das bei meinem Trainer stand, hatte ich schon länger ein Auge geworfen“, gesteht der 44-Jährige. Größten Wert legte er auf eine schonende und effektive Ausbildung. Die Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Stemminger hat sich der Western-Dressur Reining verschrieben. Sie ist die in Europa momentan populärste Disziplin mit vielen rasanten Lektionen in präziser Ausführung. Die Aufgaben werden im Galopp geritten, dazu gehören Tempiwechsel, Drehungen, Stopps und Rückwärtsrichten. Bais des Westernreitens ist das sogennate Signalreiten. Das bedeutet, dass der Reiter nur dann aktiv wird und eine Hilfe gibt, wenn er von seinem Pferd eine neue Aktion verlangt. Jens Stemminger und Addi verbindet blindes Verständnis. Das demonstriert er auch gerne. Ohne sichtbare Hilfengebung, nur mit Knotenhalfter und Strick in einer Hand reitet er fliegende Galoppwechsel. "Addi ist mein Kumpel und macht alles mit“, freut sich Stemminger. "Auch an einer Tour durchs Watt nach Neuwerk oder an einem Kohlritt hat er Spaß.“

28.02.2021

Landpark Lauenbrück

12.02.2021

Winterlandschaft in Rotenburg

22.12.2020

Weihnachtsbilder

29.10.2020

Herbstfotos der Leser