...lädt Taaken zum Mofarennen / Barts Racing Team erfolgreich - VON GABRIELE STEINIGEN

Wenn Motorenlärm erklingt...

44 Teams waren beim Mofarennen in Taaken am Start Foto: Steinigen ©Rotenburger Rundschau

Wenn in Taaken Motorenlärm erklingt, der Geruch von Benzin – und Motorenöl die Luft durchdringt, Hobbyrennfahrer an ihren heißgeliebten Maschinen schrauben und Fans ihre Favoriten anfeuern, dann hat erneut das Sechs-Stunden-Mofarennen Einzug in das beschauliche Wiestedorf am Rande der Samtgemeinde Sottrum gehalten.

Zum achten Mal veranstalteten die Motorradfreunde aus Taaken den traditionellen Rennspaß für Groß und Klein. Die Vorbereitungen dafür liefen seit drei Monaten, denn es gab jede Menge zu tun. So mussten beispielsweise die Anmeldungen über das Internet organisiert, Sponsoren gefunden, technisches Equipment und Pokale angeschafft, sowie für Kinderbelustigung und Bewirtung gesorgt werden. Allein für den Aufbau der 1,2 Kilometer langen Strecke benötigten die 28 Mitglieder rund eine Woche. 44 Teams mit je drei Fahrern aus ganz Norddeutschland traten an. Jede Mannschaft hatte eine Fläche von drei mal sechs Metern zur Verfügung, auf der sie Boxenstopps für Fahrerwechsel, Auftanken und Reparaturen vornehmen konnte. Dabei achteten die Organisatoren streng auf die Einhaltung des Reglements. Das beinhaltete vor allem ein Mindestalter von 18 Jahren, einen Hubraum der Mofas von maximal 50 Kubikmetern und eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Stundenkilometer. Die Schnelligkeit der Fahrzeuge wurde per Zufallsprinzip mit einer Laserpistole kontrolliert. Nach einer Verwarnung erfolgte das "Aus“ für den erneuten Temposünder. Zudem wurde bei den drei Erstplazierten eine Überprüfung des Hubraums durch Bahnleiter Werner Hase durchgeführt. Ziel des Rennens war innerhalb von sechs Stunden die meisten Runden zu absolvieren, die mithilfe einer Transponderanlage gemessen wurden. "Diese Messanlage haben wir aus Nürnberg ausgeliehen. Das gleiche Modell wird übrigens auch bei der deutschen Tourenmeisterschaft benutzt. Wir sind also technisch bestens gerüstet“, informierte Moderator Dieter Holland. Mit Spannung wurde der Startschuss erwartet, der pünktlich um 12 Uhr erfolgte. Beim Qualifying eine Stunde zuvor wurde die Startfolge ermittelt. Gleich zu Beginn setzte sich der Favorit, das "Barts Racing Team“, an die Spitze und sollte die Führung bis zum Schluss innehalten. Mit nur einer Runde Vorsprung siegten die Everinghauser (262 Runden) vor der Mannschaft der "Primer Racing“ (261 Runden). Die nachfolgend Plazierten trennten ebenfalls nur eine Runde voneinander. Titelverteidiger "Zündapp Hell Race Team Otterstedt“ (260 Runden) musste sich in diesem Jahr mit dem dritten Platz zufrieden geben, während Mitfavorit "Classic Team Otterstedt“ mit 259 Runden den vierten Rang belegte. "Es war denkbar knapp. So dicht lagen die Teams noch nie bei einander“, meinte Dieter Holland, der während der Veranstaltung alle Hände voll zu tun hatte. So gab er nicht nur jede Stunde den aktuellen Zwischenstand bekannt, sondern musste immer wieder das Rennen auf Grund diverser Unfälle unterbrechen. Den Auftakt machte bereits nach einer Stunde ein Fahrer vom Zündschlapp Team Nordenham, der in einer Kurve wegrutschte und mit Verdacht auf Armbruch ins Diakoniekrankenhaus Rotenburg eingeliefert wurde. Glücklicherweise erwies sich dieser lediglich als Prellung und der beinharte Biker kehrte nicht nur zurück an den Ort des Geschehens, sondern absolvierte höchst persönlich noch viele weitere Runden. Sechs Mal kamen die Rettungswagen aus Rotenburg und Tarmstedt zum Einsatz, doch zum Glück blieb es bei leichten Frakturen und Prellungen. "Am Ende war echt der Wurm drin und bei vielen ließ die Konzentration nach“, meinte Holland, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. Pech hatten auch die "Roten Bullen“ aus Taaken, bei denen es einfach nicht so recht laufen wollte. Das Team um Herbert Tabbert, Andreas Flucks und Henry Haase hatte ständig mit technischen Problemen zu kämpfen, gab aber nicht auf, sondern drehte und schraubte, was das Zeug hielt. Wer eine kleine Pause brauchte, konnte sich am Bratwurst – oder Crepesstand stärken. Auch die kleinen Gäste kamen nicht zu kurz und hatten viel Spaß beim Schminken, Kinderquadfahren und auf der Hüpfburg. Mit Spannung wurde die Verleihung der Sonderpokale erwartet. Doch zuvor bedankte sich Dieter Holland bei den vielen Hilfskräften, den zahlreichen Sponsoren, Sanitätern sowie den Feuerwehren aus Taaken und Horstedt für die tatkräftige Unterstützung. Außerdem gab er eine Neuerung für das neunte Mofarennen im Jahr 2008 bekannt. "Dann werden wir das sogenannte Ü-50-Rennen im Vorprogramm haben, das für ehemalige Fahrer gedacht ist, die jetzt nur noch schrauben. Zwei Fahrer sind dann abwechselnd insgesamt 50 Minuten unterwegs“, verkündete das Mitglied der Motorradfreunde. Das Ergebnis der Sonderpokale: Schönster Umbau: Mofa Mörder Racing Team; Bestes MFT Team: Hohe Bäume Horstedt; Ältester Fahrer: Henry Haase (51) vom Team Rote Bullen Taaken; Bestes Frauenteam: Schwarze Sau 2 Rotenburg; Weiteste Anreise: Flachschieberteam Nordenham und Budjardingen. Die mehr als 100 Fahrer feierten auf der Abschlussparty bis in die frühen Morgenstunden hinein.