Finteler Angler bergen mehr als 100 tote Tiere

Erneut ein Fischsterben

Zahlreiche tote Fische wurden von Anglern aus der Ruschwede geborgen ©Rotenburger Rundschau

(r/sv). Erneut kam es im Kreisgebiet zu einem Fall von Fischsterben. Mitglieder des Finteler Angelvereins mussten jetzt mit ansehen, wie in der Ruschwede zahlreiche Meerforellen, Bachforellen und Mühlkoppen qualvoll verendeten.

Die Angler wurden am Donnerstag von Anwohnern an den Fluss gerufen. Zusammen mit der Wasser- und der Naturschutzbehörde des Landkreises konnten sie auf einer Strecke von 250 Metern in der anbrechenden Dämmerung noch mehr als 100 tote Forellen bergen. Auch Mühlkoppen, eine bedrohte und seltene Kleinfischart, wurden Opfer der Gewässerverunreinigung. Als wahrscheinliche Quelle wurde von den Anglern ein Regenwasserkanal am Schützenweg in Freibad-Höhe ausgemacht. „Unterhalb dieser Stelle war der Bach mit toten Forellen übersät, oberhalb war dagegen nicht ein toter Fisch mehr zu finden“, so Arthur Thiel, Vorsitzender des Finteler Angelvereins. Über die genaue Ursache und die Art der Gewässerverschmutzung herrscht indes noch große Unklarheit. Dr. Heinrich Keusen, Leiter des Wasserlabors vom Landkreis, nahm laut Mitteilung der Angler zahlreiche Wasserproben, die zur Zeit noch analysiert werden. Zusammen mit dem Bürgermeister Rüdiger Bruns will der Landkreis bis zum Wochenende versuchen, die Quelle der Verunreinigung aus dem Kanal ausfindig zu machen. „Dieser Vorfall ist das dritte Fischsterben innerhalb von nur zwei Jahren in den Meerforellen-Laichbächen des oberen Wümmegebietes“, heißt es von den Anglern mit Blick auf eine Biogasanlagen-Havarie und eine Silagesafteinleitung vor einem beziehungsweise zwei Jahren.