1996, mit der "Reise durch Grimms Märchen" fing alles an. "120 Kinder mit 20 Pferden bei minus 20 Grad - das war der Hammer". Und ein Erfolg. Seitdem packt Vorsitzende Sibylle Wiemer immer wieder das Show-Fieber, dann wird im Reitzentrum Wümmetal genäht, gedichtet, geprobt. Auch diesmal wieder galt das Kostümanpassen nicht nur den Zweibeinern.
Piko stapft denn auch artig in seinem Drachenkostüm samt Schaumstoff-Schwanz daher um das "China-Lied" abzurunden, Leo spielt gelassen unter zwei riesigen Höckern ein Kamel für die "Arabische Szene" mit Bauchtänzerinnen. 70 Kinder, 32 Helfer und 13 Pferde zeigten bunte Schaubilder, die die über 200 Zuschauer nach Afrika, unter das Meer oder zu den Indianern entführten. Seit den Sommerferien wurde eifrig geübt, eine gemeinsame Generalprobe hat es nicht gegeben und trotzdem klappte alles. Es sei das Drumherum, so Wiemer, das allen Beteiligten den größten Spaß bereite, und natürlich das Verkleiden. Wo sonst schwerpunktmäßig therapeutisches Reiten mit Schrei-babys und behinderten Kin dern betrieben oder in der Sterbebegleitung mit Pferden gearbeitet wird, schlüpfen die hauptsächlich jungen Darsteller mit Unterstützung ihrer Helfer in die verschiedensten Rollen. "Unser Herzblut liegt in den Aufführungen" sagt Sibylle Wiemer und freut sich dass viele ehemalige Reitschüler zu den Finteler Pferdemärchen kommen. Und das nicht nur wegen der umwerfenden Kostüme: Ein Erzählelement sind die Bühnenbilder, die von der Jugendhilfe-Einrichtung Wümmetal in Rehr gemalt wurden - und die Märchenerzählerin Petra Schadt-Gottschalk aus Hannover, die zu der Reise zweier Mönche durch die Welt den Text geschrieben und verlesen hat.