Amtszeit von Cornelia Wolf-Becker geht zu Ende - Abschiedsfest am 25. April im Rathaus

Fazit: Der Wind ist rauer geworden

(vm). Wortgewandt, engagiert, ideenreich aber auch streitbar und pragmatisch füllt Cornelia Wolf-Becker seit August 1999 den Posten der Frauenbeauftragten des Fleckens Ottersberg aus. Sie vertritt Ulrike Hiller, die noch bis Mai Erziehungsurlaub angemeldet hat. Will heißen: Die Amtszeit von Cornelia Wolf Becker neigt sich dem Ende entgegen. Offiziell ist der 2. Mai ihr letzter Arbeitstag. Aus diesem Anlass lädt sie alle Frauen, die sich ihr verbunden fühlen, zu einem Abschiedsfest ein. Das findet am Freitag, 25. April, ab 17 Uhr im Saal des Rathauses Ottersberg statt.

Ein Abschied fordert auch einen Rückblick. Wolf-Beckers Fazit: "Während meiner fast dreijährigen Tätigkeit in Ottersberg haben sich die Strukturen verändert, der soziale Wind ist rauer geworden." Wolf-Becker führt das auf die finanziellen Nöte der Gemeinden und auf Gesetzesverschärfungen zurück. Insgesamt sei es mühsam, überhaupt den Status Quo zu erhalten, den Frauen in den letzten Jahren und Jahrzehnten erreicht haben. Als Beispiel nennt sie den Arbeitsmarkt. Teilzeitjobs für Frauen seien Mangelware. Ebenso passiere zu wenig in Sachen Kinderbetreuung. "Die Frauen sind von der Wirtschaft und dem Willen der Gemeinden abhängig", ärgert sich Wolf-Becker. So sei es in Ottersberg, einer Gemeinde mit immerhin 12.000 Einwohnern, nicht möglich, für zehn Schulkinder ein Betreuungsangebot zu schaffen. "In den Räten und Parlamenten sitzen einfach zu wenig Frauen", bilanziert Wolf-Becker, die selbst 15 Jahre als Kommunalpolitikerin tätig war. Sie betont, dass ihr nicht nur Fraueninteressen besonders am Herzen liegen, sondern auch die Erziehungsfähigkeit der Familien. Dass die gestützt werde und die Kinder im Blickpunkt bleiben, sei ihr immer ein Anliegen gewesen. Der Tätigkeitsbericht der 50-Jährigen ist umfangreich. Die Gründung von Arbeitsgemeinschaften, zusammen mit Frauenbeauftragten aus anderen Gemeinden, um beispielsweise mädchengerechte Jugendhilfe im Landkreis Verden zu realisieren, ist da nur ein Punkt. Eine intensive Zusammenarbeit gab es mit dem Jugendamt, dem Sozialamt oder lokalen Arbeitsgruppen. Von Cornelia Wolf-Becker unterstützt wurden aber auch Initiativen wie das Mütterzentrum und die Elterninitiative zur Einrichtung einer Kooperativen Gesamtschule. Darüber hinaus setzte sie sich für soziale Projekte und für die Mädchenarbeit ein; stellte außerdem eigene Veranstaltungen auf die Beine. Das Themenspektrum reichte von Scheidungsfolgen über Gesundheitsaspekte bis hin zum Mentoring-Programm und medialen Angeboten für Mädchen, Frauen und Seniorinnen. Vier mal wurde von Cornelia Wolf-Becker ein Neubürgerinnen-Frühstück organisiert. Zu den Highlights zählt sie die zwei Ausstellungen, die in Buthmanns Hof in Fischerhude stattfanden. Erinnerungen an Mägde sowie Frauenwege von und nach Ottersberg waren die Titel der vielbeachteten Präsentationen. "Zugenommen haben die Beratungen", ergänzt Cornelia Wolf-Becker. Meist gehe es da um Trennung und Scheidung und die damit zusammenhängenden Folgen sowie Rechte von Müttern und Frauen. Zukünftig wird Cornelia Wolf-Becker ihre Tätigkeit als Ausbilderin für Tagesmütter intensivieren. Zudem entwickelt sie Projekte für das Jugendamt in Verden. Bild: Cornelia Wolf-Becker hat am 2. Mai ihren letzten Arbeitstag als Frauenbeauftragte Foto: Mertins

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