(dd). Die Oytener Musikfreunde hatten zum Konzertabend im Rathaussaal zwei noch sehr junge Künstler verpflichtet, die beide noch keine 25 Lenze erlebt haben, aber schon erfolgreich auftreten. Es sei vorweg angemerkt, dass Claudius Popp auf dem Cello und Iris Richter am Klavier vorzüglich konzertieren. Nur ihr Kontakt zum Publikum, von dessen Gunst sie schließlich leben, weist noch Defizite auf.
Durch ein ungewöhnliches Ereignis mussten die beiden ihr gesamtes Programm kurzfristig ändern. Dazu sagt die Pianistin kein Wort. Claudius Popp gibt die neu zu hörenden Kompositionen in einer kaum zu verstehenden Bemerkung bekannt, sozusagen am Publikum vorbei. Es fehlen Entstehungszeiten, Opuszahlen und Erläuterungen über den Stil. Auch vor seiner Solozugabe nach langem Applaus verliert Popp kein Wort und keinen Blick zum Publikum. Dabei bliebe nach dem Konzert plus Erklärungen für den Zuhörer noch genügend Zeit, im Fernsehen Fußball zu sehen. Allerdings hat ein Teil der üblichen Zuhörer sich auch die erste Halbzeit schon gegönnt und fehlt an diesem Abend. Dennoch bleibt die Erinnerung an die solistische Leistung zweier beachtlicher Künstler.
