(dd). Nachdem das ursprünglich zum siebten Konzert der Oytener Musikfreunde verpflichtete Duo "Cello und Klavier" wegen eines Unfalles abgesagt hatte, fanden die Musikfreunde ein anderes Duo als Alternative: Claudius Popp, Cello, und Yuko Fujimaki, Klavier, zwei noch sehr junge Künstler, traten im Rathaus auf.
Würde man von einem Ersatz sprechen, täte man den Beiden Unrecht; denn die Reaktion des Publikums, das sich schließlich noch zwei Zugaben erklatschte, zeigt, wie sehr ihr Können überzeugte und begeisterte. Bis zur Pause geben die beiden Künstler mit Kompositionen von Robert Schumann, Gabriel Faur', Nicolo Paganini und Manuel de Falla einen Einblick in die unterschiedliche Stilwelt der Cello-Klavier-Musik des 19. Jahrhunderts, der im zweiten Teil durch Frederic Chopins Sonate g-moll opus65 abgerundet wird. Dabei besticht der erst 20-jährige, aber bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Claudius Popp durch sein häufiges Auswendigspielen, um sich noch intensiver auf die jeweilige Interpretation zu vertiefen. Seine japanische Partnerin überbrückt das Sich-nicht-sehen-Können, weil das Duo Rücken an Rücken sitzt, mit einfühlsamem, exaktem Zusammenspiel. So wird dieser Abend zu einem schönen Erleben. Einzelne Klänge wie die zarten Übergänge zwischen Motiven in Faur's Elegie oder die hohen Cellotöne in Paganinis Moses-Variationen, um nur zwei zu nennen, werden noch lange an dieses schöne Konzert denken lassen.
