Jens Stemminger und Sigrid Schimanski beeindruckt von Texas - Von Vera Mertins

Alles überdimensional

Jens Stemminger mit seinem Wallach Play for todays Glory und Sigrid Schimanski mit ihrer Stute Rowdys Remedy verlebten drei aufregende Wochen in Texas Foto: Mertins
 ©Rotenburger Rundschau

Von einem Trip nach Texas sind jüngst Jens Stemminger und seine Frau Sigrid Schimanski zurückgekehrt. Anlass für die Reise des Ehepaars war ein Trensengebiss. Klingt ungewöhnlich? Ist es auch. Hintergrund: Stemminger, Westernreiter und als Lehrer an der Gesamtschule in Tarmstedt tätig, war vor seiner pädagogischen Laufbahn Werkzeugmacher. Weil ihm das handwerkliche Geschick nie abhanden gekommen ist, kam ihm vor drei Jahren die Idee, ein Gebiss selber anzufertigen.

Eine Herausforderung, denn Jens Stemminger startet auf Turnieren in der Disziplin Reining und da gibt es natürlich Gebiss-Kontrollen durch die Richter. Das selbstgefertigte Stück muss also internationalen Regeln standhalten. Interesse an den Bits zeigte auch Sebastian Petroll, den Stemminger bei einem Reitkurs kennenlernte. Petroll kommt aus Kassel, hat seinen Lebensmittelpunkt aber seit vielen Jahren in Texas. Dort arbeitet er als Assistenz-Trainer für Tom McCutcheon, der weltweit zu den Führenden in der Disziplin Reining gehört und einer der sogenannten "Eine-Million-Dollar-Reiter“ ist. Auf Anfrage schickte Stemminger verschiedene Gebisse nach Amerika. Diesem Handel folgte eine Einladung, die Stemminger und Sigrid Schimanski in diesen Sommerferien annahmen. Drei Wochen blieben sie in den Staaten. Und auf dem Rückflug von Houston nach Amsterdam betreuten sie im Auftrag einer Pferdeexportfirma einen Container mit drei Westernpferden. Angefüllt von Eindrücken und Erlebnissen ist das Paar nun wieder in Ottersberg angekommen. "Alles hier kommt uns auf einmal so eng und klein vor“, sagt Sigrid Schimanski. In Texas, wo das Ranchland unendlich erscheint, gibt es ganz andere Dimensionen. Alleine die Reithalle auf der Ranch von McCutcheon ist mehr als doppelt so groß wie hierzulande üblich. Alle Pferdeboxen sind mit Ventilatoren ausgestattet, es gibt diverse Waschplätze und einen Aqua-Trainer. Die Mitarbeiter fahren mit Golf-Cars über die Ranch. Stress und Hektik gibt es nicht, was wohl auch den Temperaturen zuzuschreiben ist. Alles läuft ruhig und freundlich ab. "Wir haben während unseres Aufenthalts versucht, alles mitzunehmen, was uns wichtig ist: Land, Leute, Kultur“, blickt Stemminger zurück. "Wir haben viel erlebt und viel gelernt“. Untergebracht waren die Beiden bei Sebastian Petroll. Der öffnete ihnen Tür und Tor zur Creme de la Creme der Westernreiter in Texas, ob Bob Loomis, der Reining-Geschichte geschrieben hat, oder Tim McQuay. Bei ihm stand auch der vor fünf Jahren verstorbene Top-Vererber Hollywood Dun, der der Großvater von Stemmingers Pferd Play for todays Glory ist. "Es war einfach gigantisch“, schwärmt Stemminger. Natürlich sind die Ottersberger auch selbst geritten. Nicht nur auf der Ranch, sondern auch durch den Amarillo Canyon, die zweitgrößte Schlucht in den USA. Eine Fahrt über die legendäre Route 66 durfte ebenso wenig fehlen wie ein Besuch der American Quarter Horse Hall of Fame - ein Pferdemuseum, wie es beeindruckender nicht sein könnte. Aber auch die riesigen Geschäfte für Westernzubehör ("Ein wahres Einkaufsparadies mit einem fast unerschöpflichen Sortiment“), waren Anziehungspunkte. Für Jens Stemminger, der seit diesem Jahr Vorsitzender der Regionalgruppe Nord der National Reining Horse Association (NRHA) Germany steht fest, dass das nicht die letzte Reise in die USA war.

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