(stj). Ende Januar verstarb Astrid Lindgren. Das war jüngst Anlass für 13 Erwachsene, deren Kinder den Kindergarten beziehungsweise die Grundschule Bassen besuchen, die schwedische Kinderbuchautorin in Gedanken noch einmal lebendig werden zu lassen - in Form eines Theaterstückes, das sie seit August einstudiert hatten.
"Anfangs haben wir einmal wöchentlich geprobt, zum Schluss sogar zweimal", berichtet Monika Ehlermann, die die Aufführung in ihrer Rolle als Drehbuchautorin maßgeblich initiiert hat. Zwei weitere Elternteile kümmerten sich um Regie sowie um die Beleuchtung der Bühne im Oytener Rathaussaal. Dort fanden die zwei jeweils 45-minütigen Aufführungen nämlich statt. War es im vergangenen Jahr Grimms "Schneewittchen", das in der Bassener Turnhalle aufgeführt wurde, beschäftigten sich die zehn Darsteller während der vergangenen Monate intensiv mit der Wohl populärsten Lindgren-Erzählung: mit "Michel aus Lönneberga". Wer sich an die Lausbubenstreiche und Bauernschläue des semmelblonden Dreikäsehochs erinnert, der ruft sich im nächsten Atemzug auch die Szene ins Gedächtnis, in der Magd Lina morgens mit einer dicken Wange aufwacht. Sowohl Michel als auch Knecht Alfred lassen nichts unversucht, um Lina von der Qual ihres schmerzenden Backenzahns zu befreien. Was verständlicherweise nicht auf Gegenliebe stößt, denn wer lässt sich das malade Kauwerkzeug schon gerne mit einem Faden an die Tür binden, während diese im nächsten Moment zugeschlagen wird? Den Kindern im voll besetzten Bürgersaal gefiel, was die engagierten Eltern auf die Bühne zauberten und dürfen auf das kommende Jahr gespannt sein. Laut Monika Ehlermann ist die Aufführung eines neuen Stückes bereits in Planung und soll anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Bassener Kindergartens aufgeführt werden.