(stj). "Print" - Abkürzung für die Begriffe Prävention und Integration - nennt sich das Programm des Caritas-Verbandes, das seit dem 1. November in Oyten Fuß gefasst hat und hinter dem sich ein Gesicht verbirgt: nämlich das von Simone Köppen, diplomierte Sozialarbeiterin aus Bremen.
"Kinder und Jugendliche sollen an politischen Prozessen, die sie betreffen, beteiligt werden", formuliert die 26-Jährige Sinn und Zweck des vom Landesjugendamt aus der Taufe gehobenen Unterfangens, das seine Berechtigung aus der Niedersächsischen Gemeindeordnung, Paragraph 22e, zieht. Ein ganz konkretes Beispiel wie diese Beteiligung aussehen kann: Simone Köppen organisierte auf Vorschlag der lokalen Arbeitsgruppe der Jugendhilfeplanung einen gebrauchten Bauwagen, der für Bassener Jugendliche Anlaufstelle werden soll, ehe die ihren Freizeitraum im künftigen Dorfgemeinschaftshaus Blocks Huus beziehen können. Und nicht nur das: Von Köppen eingefordert wird nämlich die Teilnahme an der Herrichtung des übergangsweisen Provisoriums. "Ranklotzen" lautet also die Devise. "Jugendliche, die sich selbst etwas erarbeiten, gehen mit Dingen verantwortungsbewusster um, als wenn man ihnen etwas Fertiges vorsetzt", weiß sie daher zu berichten. Die Aufgabe, Heranwachsende für ein derartiges Unterfangen zu begeistern, ist für Simone Köppen kein Neuland, denn aus zweierlei Blickwinkel spricht sie deren Sprache. Als gebürtige Grasdorferin, die noch als Schülerin des Ottersberger Schulzentrums ein Praktikum im Bassener Kindergarten absolvierte, kennt sie die Mentalität und Besonderheit dörflich geprägter Jugendstrukturen, andererseits hat sie schon während des Studiums an der Fachhochschule in der Bremer Neustadt aufsuchende Sozialarbeit praktiziert - mit jugendlichen Punks und Bahnhofkids. Wöchentlich steht sie Oytener Jugendlichen 38,5 Stunden als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Vorerst bis zum Jahre 2006, denn so lange ist ihre Engagement bei der Caritas mindestens befristet.