Nach der Qualifikationsauslosung zur Europameisterschaft 2004 stand für die Oytener Jörg Esser, Michael Kopp, Thomas Wutzke, Bernd Jacob und den Bremer Ralf Hemmelskamp fest, dass sie im Juni das deutsche Nationalteam nach Schottland begleiten. Für die Freunde sollte es eine unvergessliche Länderspielreise werden.
Nach der Anreise über Lübeck und London feuerten sie in Kilmarnock das U-21-Team von Uli Stielicke an. "In diesem Spiel schlossen deutsche und schottische Fans schnell Freundschaft, sobald gemeinsame Fangesänge den nicht gerade beliebten Engländern galten", berichtet Jacob. Nach dem Spiel schossen die Oytener ein Erinnerungsfoto von Stielicke, Jörg und Bernd und führten ein kurzes Gespräch mit Co-Trainer Horst Hrubesch. Anschließend ging es auf nach Glasgow, wo bis zur Sperrstunde das schottische Nachtleben genossen wurde. In den Pubs trafen sich die Fans beider Nationalitäten am nächsten Tag wieder, um sich für das Match einzustimmen. Die Oytener Gruppe wurde von Schotten in einem VW-Bus mit zum Stadion genommen. Gemeinsame Gesänge, Trikot-Tausch und Glückwünsche für ein gutes Spiel folgten. "Spätestens bei der Hymne ‚The Flower of Scotland‘ kam Gänsehaut auf", erinnert sich Jacob. In der Halbzeitpause, so der Schlachtenbummler, habe kaum jemand die Plätze verlassen. Statt dessen wurde gesungen. "Das Stadion glich einem Open-Air-Konzert." Beeindruckt von dem Triumpfzug sich gegenseitig gratulierender schottischer und deutscher Fans läuteten die Freunde die dritte Halbzeit in der Glasgower Innenstadt ein, wo sie in einer Pizzeria den ehemaligen Kaiserslauterner Nationalspieler Martin Wagner trafen. Einige Ausflugsziele hatten nichts mit Fußball zu tun: Edinburgh, Kirkcaldy mit der kleinsten schottischen Whiskydestille und die Ausläufer der schottischen Highlands. Zum Abschied nahmen die fünf Freunde allerdings die Gelegenheit wahr, in der Ortschaft Ayr noch ein schottisches Ligaspiel zu genießen - natürlich bei Whisky und Lagerbier. Die schwärmerische Zusammenfassung der Reise: "Das, was wir erlebt haben, kann man als Fan nur als die größte jemals erlebte Fußballparty beschreiben."