(r). Der CDU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Grindel hat sich gemeinsam mit seiner Landtagskollegin Mechthild Ross-Luttmann über den Stand der Planung einer Babyklappe im Diakoniekrankenhaus in Rotenburg informiert. Geschäftsführer Heinz Kölking bestätigte, dass die Babyklappe am 17. September in Betrieb genommen werden kann.
Die Oberärztin der Geburtshilfe, Barbara Gaida, hob hervor, dass die Babyklappe von einem umfangreichen Netz an Beratungsangeboten ergänzt werden solle. Ziel des Trägervereins sei es, möglichst viele Frauen in einer Konfliktlage schon im Vorfeld zu erreichen, damit diese die Babyklappe gar nicht erst nutzen müssten. In diesem Zusammenhang wies Grindel auf die Beratungen im Bundestag über die sogenannte vertrauliche Geburt hin. Dabei können Schwangere unter ärztlicher Begleitung entbinden. Das später adoptierte Kind hat dann aber die Chance, ab einem bestimmten Alter, seine Abstammung zu erfahren. "Wir müssen das Recht des Kindes wahren, um seine Herkunft zu wissen“, betonte Grindel. Er verwies darauf, dass es auch kritische Stimmen gegenüber der Babyklappe gebe, weil die Zahl der Kindstötungen in den letzten Jahren nicht gesunken, die der herkunftslosen Findelkinder aber gestiegen sei. "Wir brauchen jetzt eine grundlegende wissenschaftliche Expertise über die Babyklappen“, sagte der CDU-Politiker. Mechthild Ross-Luttmann plädierte für eine klare gesetzliche Regelung, damit die Babyklappen aus der rechtlichen Grauzone herauskommen. "Gerade für Frauen mit Migrationshintergrund und ihre Neugeborenen, die von unseren Beratungsangeboten nicht erreicht werden, kann die Babyklappe eine wichtige Bedeutung haben“, ergänzte die Landtagsabgeordnete. Anschließend besuchten die beiden Politiker gemeinsam mit Vertretern der CDU-Rotenburg den Neubautrakt des Diakoniekrankenhauses, in dem die Operationssäle entstehen. Ab November soll hier in hochmodernen neuen Räumen operiert werden. Grindel war im Rahmen seiner Sommertour zuvor bei Juwel Aquarium im Gewerbegebiet Hohenesch gewesen. Dort berichtete Verkaufsleiter Lars Larsen, dass sich die Konjunkturprogramme sehr positiv auf den Betrieb ausgewirkt hätten. Durch die Kurzarbeiterregelung konnte die Stammbelegschaft von 75 Mitarbeitern komplett gehalten werden. Eine gute Binnennachfrage habe Nachfragedellen aus dem Ausland einigermaßen ausgeglichen.