(hf). Obermeister Horst Hansemann freute sich sichtlich über die zahlreichen Gäste, die dem Festakt zum 75jährigen Jubiläum der Tischlerinnung Rotenburg im Heimatmuseum beiwohnten. Unter anderen waren Vertreter der Tischler-Innnungen aus den Nachbarkreisen, die "Rentnerriege" um den ehemaligen Kreishandwerksmeister Erhard Meißner, Bundestagsabgeordneter Heinz-Günter Bargfrede und Vertreter der Kreissparkasse, der Volksbanken Rotenburg und Sottrum sowie der Berufsbildenden Schulen gekommen.
Kreishandwerksmeister Heinrich Cordes sagte, Tischler-Innung und Kreishandwerkerschaft hätten über 75 Jahre vertrauensvoll und erfolgreich zusammengearbeitet. Die Tischler-Innung bilde verhältnismäßig viele Lehrlinge aus und habe als eine der ersten Innungen auch weiblichen Nachwuchs beschäftigt. Zudem verfüge sie mit Anneliese Hansemann über eine Obermeisterin. "Das kann ich auch erledigen", würde sie oft sagen, wenn ihr Mann Horst, der nunmehr bald 20 Jahre Obermeister sei, unterwegs ist. Als Geschenk übergab Cordes "leihweise" einen Wandteller, der im Haus des Handwerks aufgehängt werden soll. Hermann Meyer von der Handwerkskammer Lüneburg-Stade sprach von einer fast 200jährigen Tradition der Innung. Im Rahmen von Leistungswettbewerben sei festgestellt worden, daß den angehenden Tischlern eine gute Ausbildung mitgegeben werde. Hartmut Leefers, stellvertretender Bürgermeister, überbrachte die Glückwünsche von Rat und Verwaltung der Stadt Rotenburg. Trotz Strukturwandel verbunden mit starkem Wettbewerb hätten sich viele Betriebe behaupten können. Die Stadt versuche durch Ausweisung von Baugebieten für Einfamilienhäuser und Gewerbe die Rahmenbedingungen für weitere Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Reinhard Brünjes, stellvertretender Landrat, stellte fest, daß Holz seine Faszination nicht verloren habe. Dies falle beim Innenausbau auf. Auch spiele der Ökologie-Gedanke eine Rolle. Für den Landkreis seien die Inhaber der Innungsbetriebe gute Repräsentanten des breiten Mittelstandes. Brünjes überreichte Hansemann ein Buch mit dem Titel "Rotenburg damals". "Das müssen Sie aber nicht bei der Kreishandwerkerschaft abliefern", versicherte er. Karin Weseloh aus Hemslingen, Erbin des Tischler Hannes Cordes aus Hemslingen spendete eine Tischlerwerkstatt aus den 20er Jahren, die im Heimatmuseum aufgestellt wird. Der ehemalige Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Günther Porrath, habe sich im Auftrag der Tischler-Innung darum bemüht. Gereinigt wurden die tonnenschweren Maschinen von einer Klasse des Berufsgrundbildungsjahres unter Anleitung von Hans-Jürgen Voss. Außerdem schenkte Weseloh der Innung eine Säge aus dem Jahre 1903.