Spiel- und Sportgeräte herausgeben, Schüler animieren, aktiv zu werden, dazu als Ansprechpartner zur Verfügung stehen – nur einige der Aufgaben, die Florian Sieck an der Rotenburger Theodor-Heuss-Schule (THS) übernimmt. Der 20-Jährige aus Verden hat sich an der Einrichtung inzwischen eingelebt – zum Schuljahresbeginn startete er dort sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Sport.
Sieck ist damit bereits der dritte Sport-FSJler an der THS. Zu tun gibt’s für ihn genug - schließlich hält die Schule diverse Ganztags- und Bewegungsangebote für die Kinder und Jugendlichen bereit. Montags, dienstags und mittwochs stehen 20 Arbeitsgemeinschaften an den Nachmittagen auf dem Programm. Die galt es beispielsweise einzuteilen. Eine Aufgabe, die Sieck gemeinsam mit Detlef Lehmann erledigte. Der wiederum gehört seit etwa einem Jahr zum sozialpädagogischen Team der THS und hat den FSJler quasi unter seine Fittiche genommen. Gemeinsam besprechen die beiden, was wann wo anliegt und welche Aufgaben der junge FSJler erledigen soll. Wie kam Sieck überhaupt an die THS? Während seiner Zeit am Domgymnasium in Verden hörte er bereits von der Möglichkeit, ein FSJ Sport zu absolvieren. Übers Internet kam er zum ASC Göttingen, der quasi die Trägerschaft über das Freiwillige Soziale Sport-Jahr hat und bei dem sich sowohl interessierte Schulen als auch junge Leute melden können. So kam Sieck mit der Rotenburger Bildungseinrichtung in Kontakt und überzeugte in der Bewerbungsrunde, wie Schulleiter Lühr Klee betont. Pluspunkt für den 20-Jährigen: Er hat bereits einige Jugendfreizeiten begleitet und kann dementsprechend Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen vorweisen. "Ein wesentlicher Vorteil“, erklärt Klee, der menschlich wie fachlich von Sieck überzeugt ist. Natürlich ist auch das sportliche Interesse des 20-Jährigen groß. "Gebt mir einen Ball und ich bin froh“, erklärt er lächelnd. Schwerpunkt seines Interesses: Handball – diese Sportart betreibt er auf Vereinsebene. Mit Freunden spielt er aber auch gern Basket- und Fußball. In der THS bietet Sieck folgerichtig selbst eine AG an – Ballspiele. Zudem eine zweite – nämlich Textverarbeitung. Ob Billard, Kicker oder Tischtennis – sogar schon vor Beginn der ersten Stunde sind Schüler in der THS und spielen eine Runde. Um sie kümmert sich Sieck, der ab etwa 7.20 Uhr in der Einrichtung vor Ort ist und in der Schule einen festen Stützpunkt hat, aber natürlich viel in der Einrichtung unterwegs ist. Fußbälle gibt er genauso aus, wie andere Sportgeräte. So etwas gehört zu den festen tagtäglichen Aufgaben. In der THS gibt es übrigens zudem Spiel- und Sportassistenten, die sich ebenfalls um die Ausleihe kümmern. Sieck wollte nach seinem Abitur erst einmal eine Pauk-Pause einlegen und entschied sich daher fürs FSJ. In den zwölf Monaten geht’s für ihn nicht nur um Sport an sich, sondern auch darum zu schauen, ob eine Lehrtätigkeit für ihn das Richtige sein könnte. Berufswunsch: Sportlehrer. "Zunächst hatte ich Sorge, ob die Schüler mir den nötigen Respekt entgegenbringen“, berichtet Sieck. Doch er sei von Anfang an gut aufgenommen worden. Lehmann und Klee jedenfalls sind mit dem Einsatz des FSJler zufrieden. Und sie hoffen, dass es vielleicht auch eine Kooperation geben könnte – und zwar mit dem Ratsgymnasium. Dort gibt es eine FSJlerin, ebenfalls im Bereich Sport, ebenfalls mit Interesse für Handball. Die Vertreter der THS könnten sich schulübergreifend daher eine wie auch immer geartete Zusammenarbeit vorstellen, die dazu beitragen könnte, so meinen sie, Vorurteile zwischen den Hauptschülern und Gymnasiasten abzubauen und zu entkräften. Die sportliche Ebene biete dazu sicher eine gute Möglichkeit.