(dd). Lauter vergnügte Gesichter waren im Kantor-Helmke-Haus zu sehen, noch bevor ein Ton erklungen war. Grund: Weder die Volkshochschule, die zusammen mit der GEW zum Klezmerabend geladen hatte, noch die Musiker der Gruppe Cladatje hatten mit so zahlreichem Besuch gerechnet.
Für das Ottersberger Klezmerensemble unter Leitung von Clive Ford brachte der Abend in Rotenburg sogar einen Besucherrekord. Und das Publikum, das sich im Vorhinein auf die jiddischen Klänge freute, wurde nicht enttäuscht. Die sechs Künstler aus Ottersberg und umzu spielten und sangen im breiten Spektrum. Da sie häufig ihre Instrumente wechselten oder zwischendurch nur im Trio musizierten, kam keine Langeweile auf. Die beiden "stilbrüchigen" Damen Angelika Rasinski und Almuth May gehören heute selbstverständlich zu einem derartigen Ensemble, obwohl die Frauen bis zum Anfang des vergangenen Jahrhunderts in der traditionellen Klezmermusik der Ostjuden noch zu schweigen hatten.