(r). Mit dem traditionellen Zimmermannsspruch und einer kurzen, launigen Ansprache von Landrat Hermann Luttmann wurde im Rotenburger Luhne-Viertel das Richtfest für den Erweiterungsbau der Gärtnerei Aromatico eingeleitet. Die Entwicklung des Gartenbau-Betriebes der Lebenshilfe Rotenburg-Verden tritt damit in eine neue Phase ein.
Als stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der Lebenshilfe zeigte Landrat Luttmann gleich doppeltes Interesse am guten Gelingen des Bauvorhabens und wünschte den Mitarbeitern und Beschäftigten "so viel Erfolg, wie sie schon in den vergangenen Jahren gehabt haben“. Der Rohbau für den neuen Sozial- Verwaltungs- und Sanitärbereich wurde nach längerer Planungsphase in nur acht Wochen hochgezogen. Mit Lebenshilfe-Geschäftsführer Werner Ruhe und Lothar Schwalenberg als Vertreter des Planungsbüros PGN freuten sich die Leiterin des Bereichs Arbeit der Lebenshilfe, Kriemhild Taubert-Haase und Aromatico-Chefin Jessica Wahl. Seit die Lebenshilfe vor gut vier Jahren die Gärtnerei aus privater Hand erwarb, um hier eine Arbeitsstätte für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen zu errichten, konnte der Aufbau der Einrichtung nur unter erschwerten Bedingungen vonstatten gehen: An allen Ecken und Enden fehlte es an Platz. So musste man sich bisher auf Arbeitsplätze für 20 Beschäftigte beschränken. Nun kann der Betrieb weiter wachsen. Nach der Fertigstellung des Erweiterungsbaus werden neben neuen Gärtnerei-Arbeitsplätzen auch Arbeitsmöglichkeiten im Hauswirtschaftsbereich und in der Verwaltung entstehen. Aus der neuen Küche werden Mitarbeiter und Beschäftigte bei Aromatico bald mit frisch gekochten Mahlzeiten versorgt werden. Und auch im Büro werden ganz neue Aufgaben anfallen, denn wenn die Räume bezugsfertig sind, soll der Internet-Vertrieb von Kräutern und Pflanzen auf professionelle Füße gestellt werden. "Ich freue mich sehr, dass die beengte Zeit bald vorbei ist“, strahlt Jessica Wahl, und ihre Mitarbeiterin Katja Engwicht ergänzt mit einem Augenzwinkern: "Was lange währt, wird gut; was ewig währt, wird hoffentlich noch besser“. Auch die Beschäftigten können es kaum erwarten, die neuen Räume in Besitz zu nehmen. Sie freuen sich auf gemütliche Aufenthaltsräume, eine kleine Kantine und nagelneue Sanitärräume – und nicht zuletzt auf die geräumige Halle, in der die Beschäftigten mit Tonarbeiten und anderen kunsthandwerklichen Techniken ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Anke Riel, Sozialdienst-Mitarbeiterin der Lebenshilfe, freut sich über die Aussicht auf einen eigenen Beratungsraum. In einem zweiten Arbeitsabschnitt sollen später auch die alten Räume umgestaltet werden. Hier soll ein Arbeitsbereich für die Kräuterveredelung entstehen. Die selbst gezogenen Kräuter werden dann zu Kräutertees, aromatischen Seifen, Essigen und Ölen weiter verarbeitet. Der Internet-Vertrieb wird damit durch eine attraktive und nicht alltägliche Warenpalette ergänzt. In der Planungs- und Genehmigungsphase musste das Projekt allerlei Hürden überwinden, ehe es Ende September zum ersten Spatenstich kam. In der zweiten Jahreshälfte 2011 sollen die neuen Räume fertiggestellt sein.