(af). Kettenhemden über gefleckten Tarn-Uniformen, Mittelalter-Kulissen zwischen Kasernengebäuden, Dudelsackmusik in einer lampiongeschmückten Zeltstadt - in dieser unwirklichen Szenerie unter den hohen Bäumen des Lent-Parks präsentierte sich das Logistikbataillon 3 jetzt 350 geladenen Gästen.
Neben 250 Personen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft nahmen an dem so genannten "Rotenburger Abend" rund 100 Offizieren und Unteroffiziere mit ihren Angehörigen teil. Öffentlichkeitsarbeit, Beziehungspflege - das sind die Schlagworte für das Traditionsspektakel, das jedes Jahr unter einem anderen Motto steht. "Es wird nicht einfacher, etwas zu finden", sagt Projektoffizier Andreas Möller, der mit seinen Leuten die Ritterzeit-Idee umsetzte. Das Bühnenbild beschafften sich die Soldaten aus den Theatern von Lüneburg und Bremerhaven. Aus einer Wagenladung Strohballen war um eine Feuerstelle herum ein großer Sitzkreis mit einzelnen Nischen gebaut worden, durch einen "Grottengang" gelangten die Gäste in einen abgeschlossenen Bereich, in dem das Büffet angeboten wurde. Kommandeur Ralf Lungershausen sprach in seiner Begrüßungsrede von einer "wahrlich fürstlichen Speisefolge". Der 24. Rotenburger Abend fand erstmals unter der Regie des Logistikbataillons 3 (vorher Instandsetzungsbataillon) statt. Im Zuge der Umstrukturierung bei der Bundeswehr wurde die Einheit einer Logistikbrigade des Heerestruppenkommandos unterstellt, dessen Kommandeur, Brigadegeneral Hans Peter Ueberschaer, zu den Gästen gehörte. In seiner Rede gedachte Lungershausen der Opfer des Terroranschlags in Kabul, bei dem auch ein Soldat der Lentkaserne getötet wurde. Für einen besonderen Effekt hatten die Organisatoren zum Schluss der Ansprache gesorgt: Ein berittener Bote überbrachte eine "Depesche" über die Auszeichnung zweier Soldaten, unterschrieben von Verteidigungsminister Peter Struck: Hauptfeldwebel Eduard von Eulenburg erhielt das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold, Hauptmann Heiner Wellenbrock in Silber.
