Neujahrsempfang der Dienststellen der Lent-Kaserne Rotenburg

An neue Struktur anpassen

Die Dienststellenleiter Heinz Schweda, Thomas Nuxoll, Dr. Nils Gundlach, Bernd Kuchmetzki, Roger Ries und Hermann Linnemann luden zum Neujahrsempfang der Lent-Kaserne Foto: Olthoff
 ©Rotenburger Rundschau

(fo). Rund 140 Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Militär waren der Einladung der sechs Dienststellenleiter - Heinz Schweda (stellvertretender Standortältester), Bernd Kuchmetzki (evangelische Militärseelsorge), Thomas Nuxoll (katholische Militärseelsorge), Hermann Linnemann (Bundeswehr-Dienstleistungszentrum), Roger Ries (Logistikbataillon 3) und Dr. Nils Gundlach (Sanitätszentrum) zum Neujahrsempfang der Lent-Kaserne im Soldatenheim gefolgt.

Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgte ein Bläserquintett des Marinemusikkorps Nord. Leitfaden der ökumenischen Andacht war die Jahreslosung „Gott nahe zu sein, ist mein Glück“ (Psalm 73, 28). Nach dem Weihnachtsfest und dem Jahreswechsel habe laut Militärpfarrer Kuchmetzki der Umtauschrausch eingesetzt. Die Mutter tausche die geschenkte Bluse gegen eine Nummer kleiner, der Vater den schrillen Bademantel in ein Exemplar in dezenteren Tönen. Auch die Kalender werden ausgewechselt. „So wird munter um-, ein- und ausgetauscht“, so der Militärseelsorger. Das betreffe auch ihn persönlich, denn der ehemalige Pfarrer aus Kreilsen habe vor Kurzem die „oliv-grüne Stelle“ für die Bundeswehrstandorte Rotenburg und Visselhövede angetreten. „Wir können uns aber nicht selbst umtauschen, auch unser Leben nicht“, predigte Kuchmetzki. Aber den Menschen werde mit Beginn des neuen Jahres bewusst, dass sie innerlich nicht so bleiben müssten wie bisher. „Ich wünsche uns Glück und Segen, unser Leben nach Gottes Willen zu führen.“ Pastoralreferent Thomas Nuxoll thematisierte das Streben nach Glück. Glück sei nicht machbar oder herstellbar, lasse sich nicht konservieren und sei nicht wiederholbar. Die Sehnsucht nach Glückseligkeit sei die Sehnsucht nach dem Paradies, die Gott dem Menschen ins Herz gelegt habe, als er danach strebte, so zu sein wie Gott. Nuxoll riet, dem Glück nicht hinterherzujagen, sondern sich von Gott beschenken zu lassen. Nach der kirchlichen Zeremonie blickte der stellvertretende Kommandeur des Fernmelderegiments 1, Oberstleutnant Schweda, auf 2013 zurück. Im Anschluss gab er einen Ausblick auf die Aufgaben und Herausforderungen der Dienststellen der Lent-Kaserne im laufenden Jahr, das von Auslandseinsätzen und der Anpassung an die neuen Strukturen geprägt sein werde. Eine Herausforderung für das Bundeswehrdienstleistungszentrum (BWDLZ) sei darin zu sehen, dass erstmals auch Soldaten zu dessen Beschäftigungsgemeinschaft gehören. Die ersten Vorboten der Umstrukturierung im Zuständigkeitsbereich des BWDLZ würden im zweiten Halbjahr auf den Plan treten. In Seedorf werde im Herbst das Fallschirmjägerregiment gebildet. Ende des Jahres werde das Führungsunterstützungsbataillon 285 in Visselhövede von seinen Aufgaben entbunden. Schweda: „Vor diesem Hintergrund werden die Kollegen im BWDLZ so manche Herausforderungen zu bestehen haben und dürften über Beschäftigungsmangel mit Sicherheit nicht klagen.“ Die Umstrukturierung habe auch zu Veränderungen in der Militärseelsorge geführt. Der Zuschnitt der Militärdekanate im Norden sei evangelisch wie katholisch mittlerweile deckungsgleich. „Auch wenn das katholische Militärpfarramt in Seedorf zur Zeit noch vakant ist und von Militärseelsorger Nuxoll mitversorgt wird, hat sich die 2013 in Teilen noch dramatische Vakanzensituation in Niedersachsen entspannt“, berichtete Schweda. „Viele Stellen konnten besetzt werden, sodass für die Rotenburger Seelsorger wieder mehr Zeit und Kraft für die eigenen Standorte bleiben wird.“ Gleichzeitig bleibe aber die Sorge, Nachwuchs für die Militärseelsorge zu finden. Immer weniger Männer und Frauen folgten der Berufung in den kirchlichen Dienst. „Umso erfreulicher ist, dass in Rotenburg voll besetzte Dienststellen beider Konfessionen vorhanden sind.“ So könnten auch 2014 wieder zahlreiche Intensivmaßnahmen und Rüstzeiten im In- und Ausland, lebenskundliche Seminare und Gottesdienste durchgeführt werden. Auch im Sanitätszentrum hat es einen Leitungswechsel gegeben. Oberfeldarzt Gundlach hat mit Beginn des Jahres den Posten von Oberfeldärztin Rosa Ender übernommen. Bis zum Sommer werden sieben Sanitätssoldaten im Auslandseinsatz sein. Das Rotenburger Sanitätszentrum wird auch den Behandlungsbetrieb im Sänitätszentrum Seedorf - inklusive einer Zahnarztgruppe - aufnehmen. Gleichzeitig wird die Außenstelle Visselhövede geschlossen. Die Versorgung der betroffenen Soldaten wird in Rotenburg gewährleistet. Das neue Jahr werde für das Logistikbataillon 3 umfangreiche Aufträge bereithalten. „Neben der unveränderten logistischen Leistungserbringung im Grundbetrieb wird die Mammutaufgabe der Bewirtschaftung des Ausbildungssystems Einsatzgeräte Heer große Teile des Bataillons unverändert weiter binden, bis Gerät und Material im zweiten Halbjahr schrittweise an die Folgeleitdivision übergeben werden können“, erläuterte der stellvertretende Standortälteste. Ergänzend dazu werden die Logistiker mit Einzelabstellungen von Spezialisten ihren Beitrag zu den weltweiten Einsätzen der Bundeswehr leisten. Zu den Ausbildungsvorhaben gehört an erster Stelle eine Feldeinsatzübung auf Ebene einer Versorgungskompanie. Hintergrund: Das Logistikbataillon erhält die Federführung die für 2015 geplante Aufstellung der zukünftigen Versorgungskompanie am Standort Rotenburg. Außerdem lädt das Bataillon wieder zum Rotenburger Abend, der voraussichtlich am 12. Juli stattfinden wird, ein. Schließlich kam Oberstleutnant Schweda auf die Aufgaben seines Fernmelderegiments zu sprechen. „2014 wird neben der Einsatzunterstützung für die laufenden Einsätze und der Aufrechterhaltung fernmeldespezifischer Kernfähigkeiten durch fortlaufende Maßnahmen zur Vorbereitung der zielgerichteten Auflösung des Verbands gekennzeichnet sein. Das wird sich unter anderem in der weiteren Zusammenlegung von Kompanien widerspiegeln und damit für jeden einzelnen Angehörigen des Regiments unmittelbar spürbar sein.“ Im ersten Halbjahr werden sich rund 60 Soldaten im Auslandseinsatz befinden. „Im weiteren Jahresverlauf wird die Zahl, vor allem durch erforderliche Einzelabstellungen, variieren“, erklärte Schweda. „Allerdings werden die sich verändernden Rahmenbedingungen der laufenden Einsätze und die gegebenenfalls kurzfristig notwendigen Anpassungen ein hohes Maß an Flexibilität erfordern.“ Dazu kommen Ausbildungs- und Übungsvorhaben. In dem Zusammenhang verwies er auf das öffentliche Gelöbnis, das am Donnerstag, 27. Februar stattfinden und wahrscheinlich das letzte in Verantwortung des Fernmelderegiments 1 sein wird. „Langeweile wird nicht aufkommen“, kündigte der Oberstleutnant an. „Umso wichtiger ist mir daher die gegenseitige Unterstützung am Standort. Dafür möchte ich meinen Dank an alle Dienst- und zivilen Stellen aussprechen.“ Die Verbindung zwischen den Dienststellen der Lent-Kaserne und dem Standort werde sich weiter in vielen Bereichen widerspiegeln. „Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, um soziale und karitative Projekte verschiedenster öffentlicher Träger zu unterstützen.“ Beispielgebend dafür nannte Schweda das kürzlich stattgefundene Benefiz-Konzert in der Stadtkirche, die „ausgezeichnete Verbindung“ zu den Rotenburger Werken sowie den Blutspendefonds der Lent-Kaserne.

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