(r). Vor Kurzem fand im Jugendzentrum Verden der Regionalkongress für "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage statt“. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Weser-Aller-Bündnis (WABE). Die Schülersprecherinnen der Realschule Rotenburg, Maren Steyer, Phuong Dung Pham und Anna Richter, waren zusammen mit SV-Berater Fritz Holzmann dabei.
Angenehm überrascht waren die Rotenburger über die große Teilnehmerzahl – rund 100 Jugendliche und einige Lehrer waren anwesend. Alle haben das gleiche Ziel: Sie wollen mit Zivilcourage aktiv eintreten gegen die Ausgrenzung und Diskriminierung einzelner oder Gruppen. Dass auch das niedersächsische Kultusministerium hinter den Ansinnen der Aktion steht, unterstrich Peter Kaufmann in seinem Grußwort. Einen interessanten Einblick in das Auftreten und Wirken der rechtsradikalen Szene Niedersachsens gab dann der freie Journalist und Buchautor Andreas Speit. Die NPD habe, so seine Erklärung, erschreckend viele junge Mitglieder. Die auf Langfristigkeit angelegten Strategien der Rechtsextremisten würden leider immer noch von vielen Bürgern unterschätzt, meinte Speit. Äußerst wirkungsvolle Wege, Jugendliche zu ködern, seien die Verbreitung von Musik mit menschenverachtenden Inhalten sowie Treffen, die auf den ersten Blick nicht als rechtsradikal eingestuft werden könnten. Das Auftreten der heute gefährlichen Nazis habe kaum noch etwas zu tun mit dem bekannten Bild der Kahlköpfe in Springerstiefeln. Viele kämen eher in Schlips und Nadelstreifenanzügen daher und seien rhetorisch gewandt genug, ihre wahre Gesinnung geschickt verbreiten zu können. Nach einer Diskussion besuchten die Rotenburger verschiedene Workshops. Die Themen reichten vom Erstellen eines Zeitungsberichts über Mobbing in der Schule, Hip Hop – selbst kreiert, Strategiespiele zur Gruppenfindung bis hin zu allgemeinen Tipps für Schüler und Lehrer.
