(r/ww). Dieser Erfolg kann sich sehen lassen: Mit sechs Gold-, sieben Silber- und sieben Bronzemedaillen in den Disziplinen Tischtennis, Leichtathletik und Radfahren kehrte das Team Rotenburger Werke von den Special Olympics in Düsseldorf zurück. Die 18 Sportler kamen sowohl aus den Wohn- und Arbeitsbereichen der Rotenburger Werke als auch aus der Lindenschule. Einige von ihnen waren zum zweiten Mal bei dem Großereignis für Menschen mit geistiger Behinderung dabei.
Gemeinsam mit ihren Trainern und Betreuern Tom Smolka, Angela Körner-Steinhauer, Karl-Heinz Joswig, Werner Deinas, Jan Dirk Finke und Peter Schlake genossen sie fünf Tage Ausnahmezustand. Da war zunächst die Eröffnungsfeier im ISS Dome mit mehr als 10.000 Zuschauern. Wie beim großen Vorbild, den Olympischen Spielen, wurde ein Feuer entzündet und ein Olympischer Eid gesprochen. Rund 5.000 Athleten, 2.000 freiwillige Helfer, 1.700 Betreuer und 500 Schiedsrichter aus ganz Deutschland waren nach Düsseldorf gereist. „Unsere Athleten haben die großartige Atmosphäre genossen, aber sich nicht von ihr ablenken lassen. Bei ihren Wettkämpfen waren sie voll konzentriert bei der Sache“, sagt Peter Schlake, Sportlehrer der Lindenschule und Delegationsleiter des Teams. Und das war gar nicht immer einfach. Bei den Tischtennis-Wettbewerben trafen die Athleten beispielsweise auf folgende Situation: „Da standen 40 Platten in der Halle, überall waren Menschen und Unruhe und dann gab es noch andauernd eine Lautsprecherdurchsage“, beschreibt Schlake. Nicole Bohnse konnte die Atmosphäre besonders gut ausblenden und sich auf ihr Spiel konzentrieren. Sie schaffte Gold in ihrer Konkurrenz. In der Leichtathletik beeindruckte Henrike Meyer, die zum ersten Mal bei den Special Olympics dabei war. Sie errang Gold im 100-Meter-Sprint, Silber im Weitsprung und Bronze mit der Vier-mal-100-Meter Staffel. „Die gute Vorbereitung hat sich wirklich ausgezahlt“, sagt Schlake. Seine Athleten hatten alle bei ihren Wettkämpfen ihre Qualifikationszeiten noch übertroffen. „Viele schafften es in Düsseldorf sogar, ihre persönlichen Bestzeiten zu steigern“, freut sich der engagierte Sportlehrer. Doch auch einen tragischen Helden hatte es gegeben. Tobias Boyens, der zeitschnellste Radfahrer im Team Rotenburger Werke, war in seiner Paradedisziplin, dem 1.000-Meter-Zeitfahren, disqualifiziert worden. Grund war die 15-Prozent-Regel. Sie besagt, dass die Leistung aus dem Vorwettkampf diejenige im Hauptwettbewerb nicht um 15 Prozent übersteigen darf. Damit wollen die Organisatoren von Sportveranstaltungen für Menschen mit Behinderungen verhindern, dass Athleten sich im Vorfeld in schwächere Leistungsklassen eingruppieren lassen, um im Hauptwettkampf bessere Chancen zu haben. „Tobias hat alles gegeben und sich dabei leider um mehr als 15 Prozent gesteigert. Das war sehr bitter. Er war der Beste“, bedauert Schlake. „Die Stimmung war prima. Mir gefällt an Menschen mit geistiger Behinderung, dass sie sich so uneingeschränkt über die Leistungen der anderen freuen können. Das ist eine besondere Qualität und das macht auch die Stimmung der Special Olympics aus“, sagt Schlake. Er überlegt schon jetzt, an welchen Wettbewerben sein Team in den kommenden Monaten teilnehmen kann, um sich optimal auf die nächsten Special Olympics in zwei Jahren vorzubereiten. Am Start waren: Nicole Bohnse, Nils Fuchs, Jussi Deinas (Tischtennis), Thomas Redecke, Marc Steltner, Henrike Meyer, Dieter Bruns, Denise Wiedenstried, Kevin Schröder, Sebastian Boller, Lucas Joswig, Lucas Reinisch, Dennis Holsten, Dennis Borchardt (Leichtathletik), Alex Meinert, Jens Dunker, Niki Werner, Tobias Boyens (Radfahren).