"Oskar und die Dame in Rosa" ist im Rahmen der Aktion "Eine Stadt liest ein Buch" Gesprächsthema in Rotenburg. Aus dem Werk wurde auch während einer Abendveranstaltung gelesen, die in der Realschule von Schülern der zehnten Klasse bestritten wurde. Die Handlung begleiteten einige Mädchen und Jungen einer sechsten und achten Klasse dargestellend.
Souverän lasen die jungen Darsteller vor und bekamen dafür Beifall des Publikums. Durch eine ausgewogene Kombination aus Originaltext und zusammenfassenden Kapiteln gelang es, Stil und Spannungsbogen des Buches sowie die Aufmerksamkeit der Zuschauer zu halten. Garniert wurde der Vortrag durch "umwerfende" Einlage wie die schweißtreibende Darstellung eines Catch-Kampfes. Wäre für die Aufführung ein Oscar für die beste Nebenrolle zu vergeben, ginge dieser an Sandrine, die durch ihr demonstratives Küssen-Wollen alle Blicke auf sich zog. Die Vorleser selbst hatten diesem Moment ein wenig skeptisch entgegengeblickt. "Die Kuss-Szenen sind einigen sehr schwer gefallen, aber sie haben ja am Ende doch geklappt", kommentierte Martin Bassen, einer der Vorleser. Neben dem Geschehen im Scheinwerferlicht wurde auch das hinter den Kulissen von einigen Lehrern mit betreut. Die Schüler nahmen die Organisation jedoch weitgehend selbst in die Hände. Auch die Zusammenarbeit der verschiedenen Altersgruppen klappte. Doch für die Beteiligten gibt es nebenbei einen faden Beigeschmack, für den, so die Organisatoren, ausgerechnet die Nicht-Anwesenden gesorgt hätten: "Es ist erstaunlich, wie wenig Eltern und Lehrer Interesse an dem zeigen, was ihre Kinder und Schüler im Namen dieser Schule auf die Beine gestellt haben. Obwohl die Veranstaltung nicht schlecht besucht war, wäre mehr Aufmerksamkeit zu wünschen gewesen."