Altenteiler Horst Heitmann besann sich auf ein altes Handwerk - VON MALTE PALM

Sein Hobby: Körbe flechten

Als der Westerveseder Horst Heitmann nach 40 Jahren Arbeit auf dem eigenen Hof 2003 aufs Altenteil ging, überlegte er sich, wie er seine Freizeit sinnvoll nutzen könnte. "Einfach nur rumsitzen ist nämlich nichts für mich", sagt der 61-Jährige. Den landwirtschaftlichen Familienbetrieb hat inzwischen Tochter Doris übernommen.

Heitmann, der bis 1954 bei Lehrer Cordts die Westerveseder Dorfschule besuchte, erinnerte sich daran, dass sein Vater immer zur Winterzeit mit Korbflechten beschäftigt war. "Das möchte ich auch einmal lernen", sag-te sich der Junge schon damals. Deshalb hat er jetzt seinem Nachbarn Fritz Lohmann einen Nachmittag lang beim Flechten zugesehen, es dann einmal selber ausprobiert - und siehe da, es klappte! Das verstärkende Holzmaterial für die Körbe, zum Beispiel Eiche für den Tragegriff, Vogelbeere oder Haselnuss sucht sich Heitmann am Wegrand oder im Wald. Das eigentliche Flechtmaterial lässt er sich aus Bayern schicken. Ursprung des Handwerks (das vermutlich noch älter als das Töpfern ist und damit zu den Urtechniken der Menschheit gehört) ist der geflochtene Schutzzaun. In den Boden gleichmäßig eingeschlagene Stöcke (mundartlich: Staken) wurden mit Ruten oder Reisig umwunden, so dass eine geschlossene schützende Wand entstand. In der Korbmachersprache heißen noch heute die eingeflochtenen Ruten der "Einschlag", weil beim Zaun- oder Zäunergeflecht Ruten eingeschlagen werden, damit das Geflecht größtmögliche Festigkeit erhält. Für die Weihnachtszeit kam Horst Heitmann auf die Idee, große Deko-Kerzen aus Holz herzustellen. Auch große Waldpilze hat er schon mit der Kettensäge aus Baumstämmen gefertigt. "Die Ausstellung in der Veeser Möhl, bei der sich Hobby-Kunsthandwerker präsentieren konnten, war für mich ein großer Erfolg", sagt der Altenteiler. Und Ehefrau Anne ist froh, dass ihr Mann eine passende Beschäftigung gefunden hat. Nicht dass Heitmanns ohne seine handwerkliche Betätigung Langeweile bekäme: Er gehört der Ortsfeuerwehr an, ist aktiv im Schützenverein und im Veeser Steckrübenklub; außerdem trifft er sich jeden Dienstag mit Gleichgesinnten beim Scheeßeler Heimatverein.

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