(map). "Endlich ist es soweit", begrüßte Johann Meyer, Vorsitzender des Dörpsvereins Bartelsdorf, auf platt die vielen Gäste in der Mehrzweckhalle. Anlass: Nach vier Jahren mühsamer Arbeit stellte die Chronikgruppe des Vereins endlich das fertige Buch vor.
Außer Dorfbewohnern und Vertretern der örtlichen Vereine und Institutionen waren der neue Ortsbürgermeister Ernst-August Kröger und Renate Bassen (stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Scheeßel) sowie Vertreter des Nachbardorfes Wohlsdorf und seines Heimatvereins gekommen. Viel Lob fand Meyer für die Chronikgruppe (Johann Baden, Katrin Baden, Heinrich Hollmann, Kerstin Mahnken, Magdalene Mahnken, Johann Rathjen, Heinrich Ringe und Dr. Peter Jürgen Wietzke) sowie für Anke Indorf, die das Layout für den 532-seitigen Band erstellt hatte. Sein Dank galt außerdem vielen weiteren Helfern, wie dem ehemaligen Lehrer Heinrich Gerken, seinem Sohn Ralf, der Korrektur gelesen hatte, und vor allen Dingen den Sponsoren: Sparkassenstiftung Scheeßel, Volksbank Sottrum und Ortsrat Bartelsdorf. Im Namen der Arbeitsgruppe stellte Heinrich Hollmann das neue Werk vor, das mit der Ur- und Frühgeschichte beginnt. So schreibt Kreisarchäologe Dr. Stefan Hesse, dass die frühesten in der Umgebung von Bartelsdorf nachgewiesenen Relikte aus der Mittelsteinzeit stammen. Es handele sich dabei um Gerätschaften und Arbeitsabfälle aus Feuerstein (Flint). Sie belegen eine Siedlung in für diese Zeit typischer Lage am erhöhten Ufer der Veerse. Die Bewohner profitierten vom Zugriff auf Wasser, konnten Fische und andere Tiere als Nahrungsquelle nutzen und sammelten im umgebenden Wald Kräuter und Früchte. Der Bartelsdorfer Hexenprozeß von 1665, die Situation der ländlichen Bevölkerung bis ins 19. Jahrhundert, Siedlungsentwicklung und Landwirtschaft vom Mittelalter bis 1945 - auf diese Themen wirft die Chronik Schlaglichter. Weitere Kapitel widmen sich der Zeit, als die Weltkriege das Geschehen in Bartelsdorf bestimmten; dem Weg zur selbständige Gemeinde; Kulturlandschaft; Schule, Leben und Arbeiten auf dem Lande; altem Handwerk und Gewerbe; Vereinen und Genossenschaften; dem Gut Veerse; Kultur in und um Bartelsdorf sowie der Höfe- und Familiengeschichte des Dorfes. Die jüngere Geschichte Bartelsdorfs soll in einem zweiten Band zusammengetragen werden. "Ein gelungenes Werk", befand auch Egon Leippi, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Scheeßel. Er überreichte dem Vorsitzenden des Dörpsvereins einen 2.100-Euro-Scheck der Sparkassenstiftung mit den Worten: "Das ist es, was unseren ländlichen Raum auszeichnet: sich ehrenamtlich zur Verfügung zu stellen und so etwas zu schaffen". Andreas Buchhorn von der Volksbank Sottrum schloss sich diesen Worten an. Während einer Kaffeetafel mit Klönschnack begann der Verkauf der Dorfchronik. Wer noch keine hat, bekommt sie bei Monika Behrens (Telefon 04263/2612), Bernhard Detjen (Telefon 04263/1871) und Kerstin Mahnken (Telefon 04263/4667), sowie per e-Mail unter info@doerpsverein-bartelsdorf.de.