(vg). Das Richtfest ist gefeiert und im Juli wird die Scheeßeler Firma Baden Import umziehen. Die bisher genutzten Räumlichkeiten am Veerser Weg reichen von der Kapazität nicht mehr aus. "Wir platzen aus allen Nähten und konnten nicht mehr alle Aufträge annehmen", sagt Inhaber Jürgen Baden. Neue Möglichkeiten eröffnet der Bau einer Hochregallagerhalle sowie von Verwaltungsräumen im Industriegebiet.
Jürgen Baden führt das Unternehmen gemeinsam mit seiner Frau Bärbel und seinen Töchtern Ute Rothe und Kirsten Jeremies. 20 Mitarbeiter gehören zum Familienbetrieb, dessen Produkte in ganz Europa vertrieben werden, aber auch in Japan zu haben sind. Das Unternehmen, zu dem das Glas- und Porzellan-Fachgeschäft in der Großen Straße gehört, besteht bereits seit 50 Jahren. Ein Anfang mit der Herstellung und dem Vertrieb von Geschenkartikeln, Accessoires und Dekorationsgegenständen wurde im Jahr 1989 gemacht und damit war zugleich der Grundstein der Baden Import Gesellschaft gelegt. Heute hat das Unternehmen eine Dimension, die staunen lässt: Jährlich lässt die Gesellschaft je 800 Artikel für die Saison Frühjahr, Sommer und 800 für die Saison Herbst und Winter von Designern entwerfen und in Ostasien produzieren. "Das sind jedes Mal neue Kollektionen. Der Jahreslauf ist mit dem in der Modebranche vergleichbar", sagt Ute Rothe. Eine wichtige Bedeutung für die Vermarktung spielen die inzwischen zwölf Messen im Jahr, bei denen Baden Import präsent ist und zudem die Herausgabe von Katalogen. Ein Agent in Italien, der Kontaktmann für die Produkte aus Scheeßel in Mailand und Florenz ist, spielt ebenso eine wichtige Rolle wie ein Vertreter in China. "Als weiteren Markt möchten wir in Zukunft auch Birmingham gewinnen", berichtet Jürgen Baden. Bereits heute machen die Exportgeschäfte 80 Prozent vom Umsatz aus. Der Verbraucher kann die Produkte von Baden bei 9.000 Anbietern käuflich erwerben. Zu den Unternehmen die Badens Geschenkartikel führen, zählt Karstadt ebenso wie die Parfümeriekette Douglas. Wie Jürgen Baden seine Position auf dem Weltmarkt gegen 4.900 Mitbewerber derselben Branche behaupten kann? "Wir setzen auf eine kontinuierliche Weiter- und Neuentwicklung von Produkten. Da sind ganz einfach Ideen gefragt." Eine Linie bei den Geschenk- und Dekorationsartikeln von Baden Import ist in der Verwendung von Holz und Metall zu erkennen. Beide Materialien haben sich als stilistisch geeignet und im Trend erwiesen. Dass die Hochregallagerhalle, für die das Architekturbüro Werner Behrens mit Sitz in Rotenburg und Berlin verantwortlich zeichnet, Raum für neue Enwticklungen schafft, macht ein Vergleich anschaulich: Hatte Baden Import bisher 800 Palettenplätze am Vareler Weg, so enstehen im Neubau auf mehreren Ebenen 4.700 Palettenplätze. Zum Richtfest konnte die Unternehmensleitung neben Freunden, Führunsgkräften der Gemeinde, der Sparkasse Scheeßel und Vertretern der beteiligten Handwerkerfirmen, ("die soweit möglich aus der Region stammen"), begrüßen. Dass der Hallenneubau mit einer Höhe von 12,5 Metern und einer Fläche von 3.000 Quadratmetern in einer Zeit von nur acht Wochen von den Firmen Heins (Generalunternehmer) und Holzbau Schnackenberg (Zimmererarbeiten) realisiert werden kann, führt Diplom-Architekt Werner Behrens auf den Fortschritt in der Branche zurück: "Zu einem großen Teil wird mit vorgefertigten Elementen gearbeitet." Bild: Ute Rothe (rechts) und Kirsten Jeremies führen das Unternehmen als Gesellschafterinnen zusammen mit ihren Eltern Jürgen und Bärbel Baden.