(ari). Uwe Thießen wurde 1938 in Hamburg geboren, mitten hinein in totalitäre und schnell auch kriegerische Zeiten. 1944 rettete sich seine Familie vor dem Bombenhagel der Alliierten auf die Metropole, indem sie nach Stemmen evakuierte. Obwohl das ländliche Exil 1957, nach Ende von Schulzeit und Ausbildung, wieder endete und es Thießen zurück in seine Geburtsstadt zog, blieb die Verbindung zu Stemmen und auch zum benachbarten Scheeßel – wo er lange Jahre als Tänzer bei den Beekscheepers mitmischte – fortan Teil seines Lebens. Erstmals sind nun Bilder des Hobbykünstlers an der Beeke ausgestellt: Sie hängen noch bis Ende September in den Gängen des Scheeßeler Rathauses.
Der Malerei wandte sich Thießen früh zu – allerdings stand dabei zunächst einmal nicht der künstlerische, sondern der ganz praktische Umgang mit Pinsel und Farbe im Mittelpunkt: In Hamburg ließ er sich in den Jahren 1969 bis 1972 zum Diplom-Malermeister ausbilden. Seine Leidenschaft für kreative Bildmalerei musste demgegenüber lange zurückstehen. Familie, Beruf und Sport gingen vor. Erst 1994 fand Thießen Zeit und Muße, auf Einladung des Künstlers und Galeristen Otfried Bleeker an einem Malkreis in Kampen auf Sylt teilzunehmen. Auf der inspirierenden Ferieninsel entstanden in der Folgezeit zahlreiche seiner Bilder in Pastellkreidetechnik. 1998 nahm Thießen schließlich die Gelegenheit wahr, in der inzwischen stillgelegten Stemmer Mühle mit Hilfe des Eigentümers ein Kunstatelier einzurichten. Die Wintermonate der Jahre 1998 und 1999 nutzte er dazu, sich an der privaten Hamburger Kunstakademie Leonardo mit verschiedenen weiteren Arbeitstechniken vertraut zu machen. 2003 folgte ein von Ute Zander geleiteter Workshop für Acrylmalerei. In der Stemmer Mühle sind Bilder des Künstlers, der sich durch einen kräftigen, farbenfrohen Malstil auszeichnet, dauerhaft zu bestaunen. Auswärtige Werkschauen fanden bereits in Hamburg-Neugraben, Fintel, Fredenbeck, Uetersen und Soltau statt.