(r/ks). Das Organisationsteam der Sittenser Gesprächsrunde "time to talk“ hatte jetzt zum zweiten Mal zu einem Treffen eingeladen. Der Abend für Frauen drehte sich um Zeitmanagement und fand im Scheeßeler Hof statt.
Die Pantomimengruppe "Naseweis“ stimmte die Gäste auf das Thema ein. Sie interpretierte "Zeit zum Geben, Nehmen und Loslassen“. Iris Lange führte durch das Programm und übergab die Moderation der anschließenden Talkrunde an die NDR-Journalistin Insa Holst. "Zum Zeitmanagement gibt es reichlich Literatur, doch im realen Leben sind die Theorien kaum umsetzbar“, meint Holst. Einige Frauen, die sich in unterschiedlichen Lebenssituationen befinden, stellten ihre Konzepte zum Umgang mit der Zeit vor. Im Gespräch ergaben sich die unterschiedlichsten Tagesabläufe und Vorstellungen zum Umgang mit der Zeit. Sie reichten vom sorgfältig geplanten Terminkalender bis hin zum intuitiven Handeln. "Wenn man sich mit Zeitplanung auseinandersetzt, ist es sinnvoll“, so die Psychologin Annika Jahns, "sich den eigenen Tagesrhythmus anzusehen und Optimierungspotenzial auszumachen“. Im Verlauf der Gesprächsrunde stellte Holst die These auf: "Manchmal scheint es, als ob es in Deutschland als besonders schick gilt, wenig Zeit zu haben“. Tanja Corleis, Katharina Holst und Annika Jahns haben die Erfahrung gemacht, dass in Australien, Neuseeland oder Afrika die Uhren ganz anders ticken und die Menschen mit Zeit viel entspannter umgehen. So lautete zum Beispiel der erste Satz in Kisuaheli, den Corleis während ihres Aufenthaltes in Kenia lernte: "Eile, Eile hat keinen Segen“. Die Podiumsdiskussion schloss die Moderatorin mit einem Zitat von Antoine de Saint Exup'ry ab: "Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht, sondern als etwas, das uns vollendet“.