Raupen sind eine Gefahr für die Ahauser Eichen

Das Ortsbild schützen

Bezirksförster Detlef Paul begutachtet die junge Eiche auf dem Ahauser Heimatgelände, der der Raupenbefall bereits zu schaffen macht. Foto: Haselmeyer ©Rotenburger Rundschau

(kh). Seit sehr vielen Jahren prägen Eichenbäume das Ortsbild Ahausens. Doch jetzt werden sie bedroht: von Raupenarten wie dem Eichenspinner.

Im Herbst krabbeln die Weibchen an den Eichen hoch, um in der Krone ihre Eier abzulegen. Die Larven, die daraus schlüpfen, finden dort nämlich ausreichend Nahrung. Das an sich sei nicht schlimm, sagt Bezirksförster Detlef Paul. „Wenn die Bäume aber zusätzlich noch durch Umwelteinflüsse wie den Klimawandel geschwächt werden, sind sie anfällig und je weniger Grün sie haben, desto schlechter wachsen sie.“ Die Raupen sind nicht neu, sie vermehren sich jedoch immer stärker, weil ihre natürlichen Fressfeinde, die Singvögel, immer weniger werden. Damit sich in Ahausen die Eichen nicht so stark lichten, hat Bürgermeister Dr. Claus Kock gemeinsam mit Peter Packheiser die Eichenbäume auf seinem eigenen Grundstück sowie auf Gemeindeflächen mit Leimringen versehen lassen. Diese sollen die Raupenweibchen bereits beim Hochklettern aufhalten. Die Alternative wäre ein chemisches Mittel, dass die Häutung der Insekten verhindert und sehr gesundheitsschädlich ist. „Das sollte nur in Extremfällen und nicht mitten im Ort verwendet werden“, so der Förster. Die Leimringe müssen etwa 15 bis 20 Zentimeter breit sein, sonst bringen sie nichts, erläutert Paul weiter. „Denn wenn ein Weibchen festklebt, kann ein anderes leicht darüber- und den Baum weiter hochklettern.“ Er betont, dass es wichtig sei zeitnah im September aktiv zu werden, weil jetzt die Weibchen zum Larven in die Baumkronen klettern. „Wichtig ist auch, dass Bäume, die beieinander stehen, alle geschützt werden, weil die Insekten sonst über die Baumkronen von Eiche zu Eiche gehen“, fügt Kock ergänzend hinzu. Er hofft, dass sich jetzt viele Bürger, die diese ortsbildprägenden Bäume auf ihrem Grundstück haben, aktiv werden und ihre Eichen schützen. Dafür können sie sich an Packheiser wenden (Telefon 0172/4373537 und 04281/80153) oder sich den Leim im Internet bestellen und die Bäume selbst schützen. Doch Bezirksförster Paul warnt Laien davor, selbst Hand anzulegen. „Da kann auch leicht mal mehr kaputt gemacht als geschützt werden.“