(af). Für Günter Gilde und sein Team sind die Jahresschluss-Open des Sottrumer Schachclubs jedesmal ein enormer Aufwand. 75 Bretter und Uhren im Gasthaus Röhrs aufzubauen sind dabei das geringste Problem. Langwierig, sagt Gilde (seit 33 Jahren Vorsitzender), gestalte sich hingegen die Überprüfung der Teilnehmer. Eine spezielle Software ermöglicht es, die Leistungsklasse jedes Vereinsspielers zu ermitteln.
Sottrumer nehmen es mit der Recherche genau. Unbekannte, die in keiner Tabelle auftauchen, werden sicherheitshalber den Könnern zugeordnet. "Schließlich wollen wir nicht, dass gute Spieler sich als Anfänger einordnen lassen, nur um die Preisgelder abzuzocken", sagt Gilde. Bei 300 Euro für den Sieger jeder Klasse, 175 Euro für den Vize und 125 Euro für den Dritten ist der Anreiz zum betrügerischen Understatement offenbar groß genug. 128 Teilnehmer listete der Schachclub für sein 13. Jahresabschluss-Turnier, das aus organisatorischen Gründen diesmal Anfang Januar stattfinden musste. Nicht nur aus dem Bremer Raum und Stade waren Spieler angereist, sondern auch aus Düsseldorf, Heidelberg Remagen und Neukölln. Die Gastgeber selbst gingen mit 15 Personen an den Start. Die Denksportler begegneten sich in drei Leistungsklassen und elf Runden nach dem Schweizer System. Das heißt: In den Partien trafen nach Möglichkeit punktgleiche Gegner aufeinander. Ergebnis: Bei den bundesligaerfahrenen Spielern der Gruppe A behauptete sich Tobias Jugelt (Delmenhorst) vor Till Wippermann (SG Heidelberg-Kirchheim) und Ilja Schneider (Schachfreunde Neukölln). In der Gruppe B gebührt die Siegerehre Slavko Krneta (SK Hermannsburg), gefolgt von Raimund Klein (SV Werder Bremen) und Semen Diskin (Polizei SC Hannover). In der Gruppe C holte sich Stefan Megyery (FC Lachendorf) den Titel vor Heiko Fischer (Tus Varrel) und Michael Gilde vom gastgebenden SC Sottrum.