Sottrumer Hauptschule erarbeitet praxisnahes Konzept - Gewerbeverein hilft

Betriebe wünschen sich höfliche und zuverlässige Lehrlinge

(az). An der Sottrumer Hauptschule tut sich was. Um die Ausbildungschancen ihrer Schüler zu verbessern, hat sich eine Arbeitsgruppe um die Lehrer Jochen Johannigmann, Siegfried Fröchtling und Wilhelm Gröne gebildet, die ein neues Unterrichtskonzept entwirft. Ziel: eine praxisnahe Ausbildung. Um auf die Wünsche und Anforderungen der Betriebe eingehen zu können, wandten sich die Pädagogen im vergangenen Jahr an den Sottrumer Gewerbeverein und stellten ihr Konzept vor.

Vorsitzende Rieke Hesse schickte Fragebögen an alle Gewerbetreibenden, in denen es um die Anforderungen an die Auszubildenden und das Berufspraktikum ging. Von den Lehrlingen werden Grundtugenden wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Höflichkeit erwartet. Außerdem wird auf das Erscheinungsbild wert gelegt - angemessene Kleidung ist erwünscht, auffälliges Piercing nicht. Als problematisch sahen die Firmen das Verhalten bei den Bewerbungsgesprächen: Viele Kandidaten zeigten kein Interesse am Beruf oder am Betrieb, äußerten sich nur kurz und zeigten sich wenig selbstbewusst. Den Auszubildenden fehle oft die notwendige Freude und Begeisterung für die Arbeit - ein Enthusiasmus, der sich auch in einer gewissen Identifikation mit dem Unternehmen äußert. An Kenntnissen werden lediglich Rechnen (Kopfrechnen, Dreisatz, Prozentrechnung) und Lesefertigkeiten gefordert. Die Arbeitsgruppe will jetzt in den Planungen verstärkt auf das Üben der Lese-, Schreib- und Rechenfertigkeiten eingehen. Auch Auswendiglernen und freies Sprechen sollen trainiert werden. Dazu gehört das Referieren vor Mitschülern und das Vortragen vor Eltern, um so die Schüler zu einer freieren Gesprächsführung zu befähigen. Die Lehrer merken jedoch an, dass Fortschritte nur in Zusammenarbeit mit dem Elternhaus erzielt werden können. Sie bezeichneten die fehlende Freude an der Arbeit als ein gesellschaftliches Problem, aber auch eine Frage des Alters, in dem die Begeisterung schlichtweg "uncool" ist. Mitglieder des Gewerbevereins zeigten sich bereit, in die Klassen zu kommen und ihre Berufe vorzustellen. Insbesondere in Vorbereitung auf Praktika soll angestrebt werden, möglichst viele Berufe sowie ihre Anforderungen, Möglichkeiten, Belastungen und schöne Seiten lebendig vorzustellen. Die Geschäftsleute wünschen sich während des Praktikums, dass die Schüler bereit sind, die Belastung eines Arbeitstages auf sich zu nehmen und die ihnen übertragenen Aufgaben zu erfüllen. Praktikumsbetreuer müssen dazu bereit sein, Hintergünde und Zusammenhänge zu erklären. Die Hauptschullehrer haben sich vorgenommen, ein Formblatt zu erarbeiten, auf dem der Betrieb im Anschluss an das Praktikum seine Beurteilung abgeben kann. Für die Schüler soll das wie ein erstes Arbeitszeugnis sein. Die Bewertung soll in die Zensurengebung miteingehen. Die gesammelten Erfahrungen sollen von den Jugendlichen außerdem in verschiedenen Klassen und auf Elternabenden vorgestellt werden, um gleichzeitig erneut die freie Rede zu üben. Der Gewerbeverein erklärt sich dazu bereit, dabei zu helfen, Berufsprofile zu erstellen. Dazu könnten Schüler verschiedene Betriebe stundenweise erkunden. Fazit der bisherigen Planungen: Schule und Ausbildungsbetriebe sehen ihre gemeinsame Aufgabe darin, die Bildung und Ausbildung der zukünftigen Generation voranzutreiben und zu verbessern.

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