Sottrumer Posaunenchor begeistert zum Jubiläum mit modernem Programm

125 Jahre, aber jünger denn je

(ar). Wenn statt Bach plötzlich ein Stück von Michael Jackson im ehrwürdigen Kirchengemäuer erklingt, hat das seinen Grund: Jünger denn je wollte sich der Posaunenchor Sottrum anlässlich seines 125-jährigen Jubiläum präsentieren. Erfolg: Das rund einstündige Konzert unter dem Motto "Vertraut den neuen Wegen" begeisterte das Publikum.

Swing, Jazz, Pop sind heute aus dem umfangreichen Repertoire des Bläserensembles nicht mehr wegzudenken. "Seit Alfred Brandt-Höge vor neun Jahren die Leitung des Posaunenchores übernahm, wurden immer wieder auch neue, moderne Stücke einstudiert", merkt Johannes Holsten, Mitorganisator des Jubiläumstages, an. "Denn glücklicherweise ist inzwischen reichlich Posaunenliteratur in dieser Richtung erhältlich." Seine Wurzeln hat der Chor dennoch nicht vergessen. 1877 schlossen sich zwölf Männer aus dem Freundeskreis der Hermannsburger Mission in Höperhöfen zusammen. Damals war das mehrstimmige Musizieren auf Blasinstrumenten noch ausschließlich auf die Gottesdienste und Missionsveranstaltungen beschränkt. Rund zwei Jahrzehnte später, in Sottrum gründete sich gerade die lutherische Freikirche, reduzierte sich die Mitgliederzahl dramatisch: Lediglich fünf Bläser engagierten sich im Dienste des Herrn. Erst nach dem ersten Weltkrieg konnte ein spürbarer Aufschwung festgestellt werden. Hermann Fresen übernahm 1918 die Leitung. Das dessen Ära erst 1975 enden sollte, erscheint unglaublich. Was der Höperhöfener für den Sottrumer Posaunenchor geleistet hat, durch Höhen und Tiefen hindurch, ist wohl einzigartig. Ein weiterer Einschnitt folgte im Jahr 1989 mit der Abnabelung der Horstedter Kirchengemeinde: Viele Bläser traten fortan im Norden der Samtgemeinde in Aktion. An Erich Ziesemer lag es schließlich, die Sottrumer Rumpf-Gruppe am Leben zu halten und neue Mitglieder zu werben. Innerhalb kürzester Zeit konnte ein Chor mit 20 engagierten Mitgliedern präsentiert werden. Ziesemer trat 1993 aus Zeitgründen zurück, ihm folgte Alfred Brand-Höge. Nach wie vor wirken die derzeit 19 Laienmusiker in traditioneller Art mit Eingangs-, Zwischen- und Ausgangsstücken in den Gottesdiensten und Andachten der Gemeinde mit, hinzu kommen Choralvorspiele und die Begleitung des Gemeindegesangs. Und der Leiter versichert: "Wir werden weiter die vertraute Musik spielen, vertrauen aber auch den neuen Wegen." Das Sottrumer Konzert-Publikum unterstützt diesen Weg und bestätigte die Leistungen der Bläser mit brandendem Applaus. Ob "Havenu Schalom" oder "Heal the world": Die Begeisterung war groß. Höhepunkte setzten die Solisten: Die Profimusiker Christoph van Hal (Trompete und Flügelhorn), Stephan Wardin (Posaune), Kristopf Hinz (Schlagzeug), Dennis Schöne (Bass) sowie das Sottrumer Ensemblemitglied Dieter Hanck (Flügelhorn). Drei Zugaben forderten die begeisterten Zuhörer, vorher entließen sie den Posaunenchor, der während des Nachmittags vom Sottrumer Kirchenmusiker Winfried Dahlke an der Orgel unterstützt wurde, nicht. Einige der Musiker gingen übrigens mit besonderen Lorbeeren: Während des vormittäglichen Gottesdienstes, gehalten von Wolfgang Gerts, Landesobmann im Posaunenwerk der Landeskirche Hannover, wurden Hauke Holsten, Jochen Holsten, Insa Holsten-Cordes, Martina Sawitzki und Angela Naumann mit der silbernen Nadel ausgezeichnet. Die goldene Nadel erhielten Karin Kahrs, Andreas Assmann und Christiane Mersch. Über eine Urkunde freuten sich die bereits mit Edelmetall dekorierten Dieter Hanck, Karlheinz Reichmann und Johannes Holsten.

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