(kh). 214 Namen konnten Dr. Christiane und Joachim Looks gemeinsam mit Gunda und Günter Renken an Bürgermeister Dr. Claus Kock überreichen. Unterschriften von Menschen, die sich gegen einen möglichen Windpark in Eversen aussprechen.
Bereits 2011 machten Looks’ darauf aufmerksam, dass am Everser Horn Windkraftanlagen aufgestellt werden könnten. Sie starteten eine Unterschriftenaktion und überreichten die Liste dem ehemaligen Ahauser Bürgermeister Gerd Intemann. 180 Namen standen damals auf der Liste. Das Thema Windpark wurde im März erneut diskutiert – und diesmal ganz konkret: Die Geschäftsführer der Windpark-Gesellschaft, das Landvolk Rotenburg-Verden und Agro-Wea luden zu einer Infoveranstaltung ein, um über einen möglichen Bürgerwindpark zu berichten (siehe „Bleibt das Erholungsgebiet?“ auf www.rotenburger-rundschau.de). „Im Anschluss an den Abend wurden wir von verschiedenen Bürgern angesprochen, die damals noch nicht unterschrieben haben und die wissen wollten, ob sie jetzt noch unterzeichnen können“, berichtet Joachim Looks. Die bestehende Liste wurde so ergänzt, Looks haben dabei jedoch penibel darauf geachtet, dass Doppler vermieden werden. Unterzeichnet hätten aber nicht nur Everser Bürger, sondern auch Wanderer, die das Naherholungsgebiet am Wolfsgrund gerne als Ausflugsziel ansteuern, verrät Christiane Looks. „Von den 214 Unterschreibern sind 117 aus Eversen. Damit hat sich etwa jeder Dritte der 360 Wahlberechtigten gegen den Windpark ausgesprochen“, so Joachim Looks. Dass der Bürgerwindpark am Ende wirklich realisiert wird, steht noch nicht fest. Zunächst muss der Landkreis das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) ändern – und damit beschäftigen sich die Kreistagsabgeordneten derzeit. Zum weiteren Vorgehen heißt es in der Sitzungsvorlage: „Als nächster Arbeitsschritt wird ab Mitte des Jahres ermittelt, inwieweit innerhalb der Potenzialflächen vorhandene Vorranggebiete erweitert und in welchen Bereichen gegebenenfalls neue Vorranggebiete für die Windenergie ausgewiesen werden können. Die Ergebnisse werden in den Entwurf eines neuen Raumordnungsplanes eingearbeitet, der dem Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Planung im Herbst 2014 vorgestellt werden soll.“ Die Gemeinden konnten sich vorab gegenüber dem Landkreis zum RROP äußern. Aus Ahausen heißt es dazu, dass die Gemeinde „im Grundsatz daran interessiert ist, auf ihrem Gebiet Windkraftanlagen errichten zu lassen. [...] Ein Bau solcher Anlagen kommt für die Gemeinde aber nur dann in Frage, wenn dies nicht gegen den Widerstand großer Teile der Bevölkerung erfolgt.“ Mit der Unterschriftenliste, die auch Landrat Hermann Luttmann sowie Samtgemeindebürgermeister Markus Luckhaus überreicht werden soll, wollen die Everser schon jetzt deutlich machen, dass sie mit dem Windpark nicht einverstanden sind.