(hm). Nachdem das große Biwak zum Tag der offenen Tür in der Visselhöveder Mölderskaserne wegen der Umstrukturierung der Bundeswehr im vergangenen Jahr nicht vorgesehen war, sahen sich die Verantwortlichen jetzt gezwungen, die für den 23. August angekündigte Großveranstaltung abzusagen. Die Bundeswehr findet derzeit keine Versicherung, die bei einem Ausfall von Veranstaltungen die anfallenden Kosten zahlt.
8.500 Besucher, so schätzten die Visselhöveder Fernmelder, besuchten das vorerst letzte Biwak vor zwei Jahren. Auf solche Menschenmassen wollte sich das Fernmeldebataillon 381 jetzt wieder einstellen. Eine elfköpfige Projektgruppe unter Leitung von Kompaniechef Major Martin Barbeln beschäftigte sich bereits mehrere Wochen intensiv mit der Organisation des abwechslungsreichen Programms. Viele Erfolge konnte sie dabei bereits verzeichnen. Der Tag der offenen Tür schien wieder ein großer Erfolg werden zu können, erläuterte Bataillonskommandeur Oberstleutnant Hans Wolf. "Zu meinem großen bedauern muss ich jetzt mitteilen, dass auf Grund der Einsatzlage der Bundeswehr und mit dem gestiegenen Sicherheitsrisiko die versicherungsseitige Abdeckung derartiger Veranstaltungen nicht mehr gewährleistet ist." Ein entsprechender Rahmenvertrag mit der Bundeswehr sei von der Versicherung bereits einige Zeit vor dem Attentat in Kabul gekündigt worden. Nach dem tragischen Zwischenfall, bei dem auch ein Soldat aus der Rotenburger Lentkaserne ums Leben gekommen ist, fand sich keine Gesellschaft, die dieses Risiko zu übernehmen bereit gewesen wäre. Wenn dann, wie im Falle des am Wochenende in die Luft gesprengten Busses mit deutschen Soldaten, vom Verteidigungsministerium Trauer angesetzt und damit öffentliche Veranstaltungen untersagt werden, bleiben die Organisatoren auf den Kosten, die durch den Ausfall entstehen, sitzen. "Dafür", so Wolf, "genügt es schon, dass die Sicherheitsstufe erhöht wird und die Kasernen geschlossen bleiben müssen." Insofern kann nicht mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass das Biwak in 2004 stattfindet. Die Verantwortlichen in der Mölderskaserne hoffen zwar darauf, konzentrieren sich aber zunächst auf das Wohltätigkeitskonzert im November, das in jedem Fall durchgezogen werden soll. Erste Planungen laufen auch schon für ein Konzert mit der Big Band der Bundeswehr, das für das nächste Jahr vorgesehen ist. Sollte es noch einmal eine Gewerbeschau geben, wolle sich die Bundeswehr auch daran beteiligen.