Hiddingen feiert mit Rainer Thomas ein tolles Fest

"Erntemeister zu sein, macht viel mehr Spaß!“

Erntemeister Rainer Thomas (Mitte) mit seinen Ehrendamen der Dorfjugend und den Vertretern des Schützenvereins vor der Erntekrone Foto: Rehak
 ©Rotenburger Rundschau

(ja). Eigentlich hätte Rainer Thomas als bester Schütze die Hiddinger Königswürde mit nach Hause nehmen müssen. Da er allerdings noch der Sperrfrist unterliegt, wurde ihm das Amt des Erntemeisters zugestanden. Kein Grund, sich zu ärgern, wie der 58-Jährige bald feststellte, denn: "Erntemeister zu sein, macht noch viel mehr Spaß!“

Da die Wetterlage 2011, um es mit viel Wohlwollen auszudrücken, als doch recht launisch zu bezeichnen war, hat Thomas rechtzeitig vorgesorgt, damit auch genug Getreide für die Erntekrone zusammenkam. Das Binden der Krone oblag anschließend der Dorfjugend, die dafür fast eine Woche täglich zusammenkam. Die jungen Leute richteten zusätzlich auch den Erntewagen her. "Das hat richtig Spaß gemacht“, so Thomas. Der entgangenen Königswürde trauert er überhaupt nicht nach: "Als Erntemeister bekommt man von allem viel mehr mit, man ist mittendrin im Geschehen!“ Die Zusammenarbeit mit der Dorfjugend hat ihm dabei besonders gefallen, die Arbeitsfreude der jungen Leute hat ihn beeindruckt. "Vor allem der jüngere Nachwuchs hat sich richtig reingehängt“, berichtet er. Das Engagement der Jugendlichen war auch nötig, ein guter Teil der Älteren war berufs- oder studienbedingt anderweitig beschäftigt und konnte so nicht mit vollem Einsatz bei den Vorbereitungen fürs Erntefest helfen. Umso mehr freut es den Erntemeister, dass alles trotzdem so reibungslos geklappt hat. Das sieht auch der stellvertretende Vorsitzende Björn Lade so: "Heute ist es nicht mehr selbstverständlich, dass jeder junge Dörfler ganz automatisch auch unbedingt in die Dorfjugend will.“ Das sei auch in Hiddingen nicht anders, räumt Lade ein. "Dennoch bekommen wir immer noch locker genug Nachwuchs zusammen, um den Erntefestbetrieb auch auf lange Sicht am Laufen zu halten.“ Los ging’s das Fest mit dem Antreten am Samstagmittag. Die Kompanie fand sich zunächst am Vereinslokal Gasthaus Röhrs ein, um dann gemeinsam zur Residenz des Erntemeisters zu marschieren. Mit von der Partie waren natürlich auch viele Leute aus der Bevölkerung, besonders die Kinder hatten wieder sorgfältig Kettcars, Bollerwagen und sonstige fahrbare Untersätze mit Korn, Obst, Mais und Getreide geschmückt. Begleitet von der Musik der Schwiddinger kehrte der Zug in die Voßworth ein, wo der Erntemeister und seine Frau Renate ihn schon erwartete. Für den Fall eines plötzlichen Wetterumschwungs hätte Thomas noch eine regengeschützte Alternative in petto gehabt, entschied sich aber bereits zehn Tage vor dem Erntefeststermin dafür, die Kompanie auf jeden Fall bei sich zu Hause unterzubringen: "Im Wetterbericht hieß es, es würde bis auf Weiteres die Sonne scheinen“, so Thomas. "Darauf habe ich mich dann einfach mal verlassen.“ Nach einem kurzen Zwischenstopp, bei dem der Erntemeister nebst Gattin auch gleich den obligatorischen Ehrentanz absolvieren musste, begann der Umzug durch den Ort. Anschließend wurde beim Gasthaus Röhrs eingekehrt. Dort hielt Lade die Ernteansprache, bei der er besonders auf die Unterschiede zwischen dem Dorfleben in früheren Zeiten und der heutigen, seiner Ansicht nach doch recht schnelllebigen Gegenwart einging. Es folgte der Choral "Nun danket alle Gott“, außerdem sagte Stefanie Kling von der Dorfjugend das Erntegedicht auf. Danach übernahm der Erntemeister, wie es beim Erntefest Tradition ist, das Kommando über die Schützen. Nach dem offiziellen Teil konnten sich alle zum gemütlichen Kaffeetrinken niederlassen. Der Nachwuchs des Backofenclubs zeigte einige Volkstänze, außerdem trat die Jazzdance-Gruppe unter der Leitung von Jessica Hermonies auf. Bei der großen Tombola wartete ein Tischkicker als Hauptpreis auf den Gewinner der Losnummer eins. Über diesen Preis konnte sich Lucy Podlech freuen. Den am Nachmittag ausgeschossenen Erntepokal sicherte sich Iris Fedderke. Am Abend sorgte die Band Sunset beim Festball für Stimmung.

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