(ja). Traditionen würdevoll bewahren: Das war Traute von Loh wichtig. Vor diesem Hintergrund verfügte sie, dass nach ihrem Tod dem Schützenverein eine neue Fahne gestiftet werden sollteDiese wurde nun bei einer Andacht auf dem von Loh´schen Hof feierlich eingeweiht. Dazu waren Delegationen aus den umliegenden Vereinen eingeladen und hatten – passend zum Anlass – natürlich ebenfalls ihre Fahnen dabei.
„Mit einer Fahne geht sein Träger fröhlich zum Schützenfest“, so Pastor Peter Thom. „Er geht dankbar zum Erntefest. Und er hält sie als letzten Gruß, wenn es zu einer Beerdigung geht.“ Damit brachte er auf den Punkt, dass eine Vereinsfahne bei verschiedensten Anlässen - fröhlichen, ernsten und bisweilen auch traurigen - zum Einsatz kommt. Wie genau sollte die neue Fahne aussehen, damit sie all diesen Ansprüchen gerecht werden kann? Über diese Fragen hat sich der gesamte Schützenverein gemeinsam mit dem Vorsitzenden Thomas Hartmann eine Menge Gedanken gemacht. Zugrunde gelegt wurde dabei zunächst das Hiddinger Wappen: ein Niedersachsenhaus sowie ein Brunnen. Mit dem Haus können die Meisten noch etwas anfangen: Dieser Baustil ist nach wie vor üblich und somit jedem ein Begriff. Mit dem Brunnen wurde es schon schwieriger: „Für alle, die es nicht wissen“, gab Ortsbürgermeister Holger Eimer ein bisschen Nachhilfe in Hiddinger Geschichte: „Hiddingen war mal ein Kurbad.“ Haus und Brunnen bedurften allerdings noch einer gewissen Überarbeitung, bis die richtig zur Geltung kamen. Da stand Angela Weigel von der Firma Fahnen-Fleck in Hamburg hilfreich zur Seite: Sie beriet und war sämtlichen, auch kurzfristigen Änderungswünschen gegenüber aufgeschlossen. Selbstredend wurde die Fahne aus schwerem Tuch gefertigt, da eine Vereinsfahne traditionell nicht dafür gemacht ist, im Wind zu wehen. So formulierte es auch Thom: „Wer diese Fahne trägt, hat schwer an ihr zu tragen“ und bezog das nicht nur auf das reine Gewicht in Kilogramm. Nach einer kurzen Andacht und dem Choral „Nun danket alle Gott“ wurde die neue Fahne feierlich geweiht. Gleichzeitig würde die alte Fahne, die fast 90 Jahre im Einsatz war, außer Dienst gestellt. Klar, dass sich zur Fahnenweihe auch einige prominente Gäste aus Schützenkreisen eingefunden haben. Für Olaf Rautenberg, Präsident des Schützenbundes Rotenburg, war es nach eigenen Angaben auch eine echte Premiere, eine Fahnenweihe mitzuerleben. „Wenn in Zukunft auf die Geschichte des Vereins zurückgeblickt wird, dann wird dieser Tag garantiert genannt werden“, prophezeihte er. „Ich wünsche euch viele Gelegenheiten, diese Fahne zu präsentieren.“ Werner Lüdemann, Vorsitzender des Visselhöveder Schützenbundes, ergänzte: „Mögen die fröhlichen Stunden überwiegen.“ Auch Charly Carstens überbrachte als stellvertretender Bürgermeister der Stadt Visselhövede seine Grüße. Anschließend wurden von den Enkelkindern der Spenderin feierlich die Fahnenbänder angebracht. Nach dem offiziellen Teil ging es zum Rundmarsch durch den Ort. Ausnahmsweise nahm der Gastgeberverein diesmal den Platz ganz vorn in der Formation ein. Klar, dass bei dem Marsch auch am Ehrendenkmal Station gemacht wurde. Anschließend ging es weiter zum Gasthof Röhrs, wo die Feier gemütlich fortgesetzt wurde. Für den musikalischen Rahmen des Tages sorgten die Schwiddinger.