(hm). Der Ärger um den geplanten Rindviehaufzuchtstall in Buchholz hat hohe Wellen geschlagen. Jetzt stellte Onno Bremer, Landwirt aus Kükenmoor, der mit zwei Bauern aus Buchholz gemeinsam die Stallanlage plant, einen Alternativstandort im Ausschuss für Landwirtschaft, Umwelt und Energie vor.
Probleme mit der Genehmigungsfähigkeit durch den Landkreis hatten die Investoren nach einer Alternative suchen lassen. Die wurde an der K210 zwischen der B440 und Buchholz gefunden – zumindest sieht der Landkreis dort keine solch großen Probleme. Das liege auch daran, dass das Areal durch die Hofanlage Lüdemann und die geplanten Windräder ohnehin einer Vorbelastung unterliegen. Geplant ist eine Stallanlage mit 1.068 Plätzen für Rinder und 160 für Kälber. Außerdem gehört eine Biogasanlage zur Verwertung der anfallenden Gülle dazu. „Unser Ziel ist die Aufzucht von hochwertigen Rindern für unseren Milchkuhbestand und für die Zucht- und Vermarktungsorganisation Masterrind in Verden“, erklärte Bremer den Ausschussmitgliedern und den rund 50 Zuhörern. Das Vorhaben sei in Buchholz geplant, weil zwei der Partner dort herkämen und 50 Prozent der benötigten Flächen dort lägen. Längst nicht die volle Zahl an Stellplätzen solle mit Tieren belegt werden. Bremer: „Wir wollen Leerstände möglich machen, um den Medikamenteneinsatz deutlich reduzieren zu können.“ Außerdem werde bei der Planung mehr als das Doppelte an vorgeschriebener Fläche für die Tiere vorgesehen und auf Spaltenboden verzichtet. „Es gibt für jeden Liege auch einen Fressplatz. Das wird in den nächsten Jahren als Standard nicht durchzusetzen sein“, ist Bremer überzeugt. Auch in Sachen Brandschutz und Evakuierungsmöglichkeit gibt es ein ausgeklügeltes Konzept. Kritik gab es von Heiner Gercken (Bündnis 90/Die Grünen): „Für die Biogasanlage fehlt mir ein Wärmekonzept.“ Das bestritt Bremer: „Wir haben die Anlage gegenüber der Ursprungsplanung von 500 auf 250 Megawatt reduziert und wollen sie fast ausschließlich mit Mist und Gülle fahren. Lediglich 20 Hektar Mais sind als Beigabe geplant, um die ständige Funktion zu gewährleisten. Da reicht die abfallende Wärme gerade aus, um die nötige Vorheizung für die Anlage zu garantieren.“ Wenn eine Aussicht auf Genehmigung bestehe, werde der ursprüngliche Antrag für den anderen Standort zurückgezogen.